Rückgang des Wirtschaftswachstums – aber Aussicht auf eine baldige Erholung

Allerdings deuten die gegenwärtigen Anzeichen darauf hin, dass die konjunkturelle Talsohle durchschritten ist und eine Belebung im zweiten Halbjahr 2013 erwartet werden kann. Zu dieser Einschätzung kommt das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) in seinem aktuellen Konjunkturletter.

Das niedersächsische Bruttoinlandsprodukt war nach einem Wachstum von 2,5 Prozent in 2011 im vergangenen Jahr nur noch mit einer Rate von 0,9 Prozent gewachsen, lag damit aber noch leicht über dem gesamtdeutschen Wert von 0,7 Prozent.

Die konjunkturelle Talfahrt setzte sich im ersten Halbjahr des Jahres 2013 weiter fort. Die Ursachen hierfür lagen vor allem in einem schwächeren Wachstum der Weltwirtschaft, rückläufigen Investitionen der Unternehmen, einer deutlichen gesunkenen Nachfrage nach Automobilen sowie witterungsbedingten Rückgängen in der Bauwirtschaft. Außerdem befinden sich einzelne Branchen aufgrund struktureller Belastungen in einer schwierigen Lage.

Im ersten Quartal 2013 nahm die deutsche Wirtschaftsleistung nur noch um 0,1 Prozent zu, während sie im zweiten Quartal wieder stärker wuchs. Derzeit mehren sich die Anzeichen, dass der Tiefpunkt des Konjunkturzyklus im Laufe des Jahres 2013 durchschritten und die Wirtschaft im zweiten Halbjahr wieder langsam wachsen wird. Nach vorsichtig optimistischer Schätzung könnte somit für das Gesamtjahr eine Wachstumsrate von knapp unter 1 Prozent sowohl der deutschen als auch der niedersächsischen Wirtschaft erreicht werden.

Aufgrund der schwachen Konjunktur hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2012 kaum verändert. Die Arbeitslosenquote in Niedersachsen blieb im Jahresdurchschnitt bei 6,6 Prozent (im Vergleich zu 6,8 in Deutschland). Auch für 2013 sind hier kaum Veränderungen zu erwarten. Erst bei einem voraussichtlich stärkeren Wirtschaftswachstum im Jahr 2014 werden sich entsprechende Verbesserungen bei Beschäftigung und Arbeitslosigkeit einstellen.

Die konjunkturelle Erholung hängt aber entscheidend von der Entwicklung der Exporte ab, die in Niedersachsen maßgeblich von der Fahrzeugindustrie bestimmt werden. Zunehmend hat aber auch die mittelständische Wirtschaft auf den internationalen Märkten Fuß gefasst.

Entsprechende Impulse für den Export könnten von einer langsamen Belebung der weltwirtschaftlichen Konjunktur, insbesondere in Amerika und Asien, ausgehen, wohingegen von den meisten europäischen Märkten keine wesentlich stärkere Nachfrage zu erwarten ist.

Media Contact

Tobias Meyer idw

Weitere Informationen:

http://www.niw.de

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