Beschaffung geeigneter Sicherheiten gewinnt für Finanzbranche in Asien laut einer von Clearstream und SGX durchgeführten Umfrage anlässlich der GSF-Konferenz weiter an Bedeutung
Die Beschaffung bestmöglicher Sicherheiten zur Abdeckung weltweiter Ausfallrisiken und somit zur Begrenzung der mit Finanztransaktionen verbundenen Risiken ist in den vergangenen 12 Monaten auf der Prioritätenliste der Finanzinstitute in Asien weiter nach oben gerückt. Dies zeigte eine Umfrage unter Branchenfachleuten bei der diesjährigen von Clearstream und der Singapore Exchange (SGX) gemeinsam veranstalteten Global Securities Financing (GSF)-Konferenz Asien in Singapur. 93,4 Prozent der Befragten stimmten (voll) zu, dass dieser Punkt an Bedeutung gewonnen habe, lediglich 6,6 Prozent waren anderer Meinung.
Nach Einschätzung von 49,5 Prozent der Konferenzteilnehmer wird es in den kommenden 12 bis 24 Monaten zu Engpässen bei der Beschaffung von geeigneten Sicherheiten kommen. 28,4 Prozent teilen diese Ansicht nicht, während 17,3 Prozent keine Meinung hierzu hatten und 4,9 Prozent sogar von „signifikanten Engpässen“ ausgehen.
Jedoch gaben 83,8 Prozent der Konferenzteilnehmer – die überregional agierende Institute, Infrastrukturen, Investmentbanken, Universalbanken und Zentralbanken repräsentieren – an, noch ein hartes Stück Arbeit vor sich zu haben, um in ihrer Organisation eine effizientere Sicherheitenmanagement-Lösung einzuführen. 14,1 Prozent sehen hier nur noch geringen Verbesserungsbedarf. Lediglich 2 Prozent sind der Meinung, dieses Ziel bereits erreicht zu haben.
Verschiedene Faktoren könnten den Umstieg von asiatischen Anlegern von der unbesicherten zur besicherten Wertpapierleihe beeinflussen. Für 37,8 Prozent der Befragten würde dieser Umstieg von der Verfügbarkeit geeigneter Sicherheitenmanagement-Funktionen und einer entsprechenden Infrastruktur abhängen. 39,8 Prozent versprechen sich darüber hinaus positive Impulse von der Einführung neuer Vorschriften durch die lokalen Aufsichtsbehörden zur Förderung besicherter Ausleihungen. 22,4 Prozent der Konferenzteilnehmer sehen ein wichtiges Entscheidungskriterium in den geringeren Kosten besicherter Geschäfte im Vergleich zur unbesicherten Wertpapierleihe.
Im Rahmen einer anderen Umfrage gaben 44,3 Prozent der Konferenzteilnehmer an, eine effiziente Sicherheitenmanagement-Lösung sei ein wichtiger Anreiz, ihre in Singapur gehaltenen Vermögenswerte als Sicherheiten einzusetzen. Als weitere Faktoren wurden wettbewerbsfähige Preise (22,7 Prozent), ein zuverlässiger Sicherheitenmanagement-Anbieter (18,2 Prozent) sowie eine globale Anbindung (14,8 Prozent) genannt.
Ergebnis einer weiteren Umfrage war zudem, dass nach Einschätzung von 84,5 Prozent der Konferenzteilnehmer in Singapur Unternehmenskunden Triparty Repo-Geschäften gegenüber Bareinlagen immer stärker den Vorzug geben werden (60,2 Prozent stimmten zu, 24,3 Prozent stimmten voll und ganz zu). 15,5 Prozent der Befragten teilten diese Meinung hingegen nicht.
Die Umfrageergebnisse stimmen mit den Debatten und Diskussionen im Rahmen der GSF-Konferenz überein. Mehr als 150 Branchenvertreter kamen aus der gesamten Region für die Veranstaltung zusammen, um über jüngste Entwicklungen im asiatisch-pazifischen Raum und auf globaler Ebene in den Bereichen Sicherheitenmanagement, Wertpapierleihe und OTC-Derivate zu diskutieren.
Stefan Lepp, Head of Global Securities Financing und Mitglied des Vorstands von Clearstream, sagte, die Umfrageergebnisse zeigten eindeutig, dass die Beschaffung von Sicherheiten die Branche nicht nur in Asien sondern weltweit vor Herausforderungen stelle und zahlreiche Faktoren aller Wahrscheinlichkeit nach eine stärkere Hinwendung zu besicherten Leihegeschäften und eine höhere Nachfrage nach Sicherheitenmanagement-Dienstleistungen in Asien begünstigen werden.
„Global betrachtet sind am Markt ausreichend Sicherheiten vorhanden, doch das Angebot ist stark fragmentiert und daher schwierig zu nutzen und zu mobilisieren. Das wiederum bedeutet, dass die Institute durch ineffizientes Sicherheitenmanagement Geld verlieren“, so Stefan Lepp. „Unsere Gespräche mit Branchenvertretern aus dem asiatisch-pazifischen Raum zeigen, dass unsere Partnerschaft mit der SGX der richtige Weg ist und wir bei der Umsetzung des kürzlich angekündigten gemeinsamen Sicherheitenmanagement-Dienstes gute Fortschritte machen“, fügte Lepp hinzu.
„Die Sorge, wie sich Änderungen der aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen außerhalb Asiens auf die Region auswirken, treibt die Kunden zunehmend um. Nachdem wir bereits den führenden zentralen Kontrahenten in Asien aufgebaut haben, freuen wir uns jetzt, gemeinsam mit Clearstream eine maßgeschneiderte Sicherheitenmanagement-Lösung für den Markt in Singapur und den asiatischen Raum zu entwerfen und Kunden anzubieten“, kommentierte Nico Torchetti, Head of Post Trade bei der SGX.
Über Clearstream
Als internationaler Zentralverwahrer (International Central Securities Depository, ICSD) mit Hauptsitz in Luxemburg stellt Clearstream die Nachhandelsinfrastruktur für den Eurobond-Markt und Dienstleistungen für Wertpapiere von 53 Inlandsmärkten weltweit bereit. Rund 2.500 Finanzinstitute aus über 110 Ländern bilden die Kundenbasis des Unternehmens. Die Dienstleistungspalette umfasst die Emission, Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren sowie die Bereiche Investment Fund Services und Global Securities Financing. Mit einem verwahrten Vermögen von 11,6 Billionen Euro ist Clearstream einer der weltweit größten Abwicklungs- und Verwahrungsdienstleister für in- und ausländische Wertpapiere. Als Zentralverwahrer (Central Securities Depository, CSD) mit Sitz in Frankfurt stellt Clearstream außerdem die Nachhandelsinfrastruktur für die deutsche Wertpapierbranche bereit und bietet dabei Zugang zu einer wachsenden Zahl an europäischen Märkten.
Über die Singapore Exchange
Die Singapore Exchange (SGX) sieht sich als Tor zum asiatischen Markt und bringt Anleger, die am Wachstum in Asien partizipieren möchten, mit Unternehmen auf der Suche nach weltweiten Finanzierungsmöglichkeiten zusammen. Die SGX fungiert als erster Access Point für die Verwaltung asiatischen Kapitals und asiatischer Anlagen und ist die am stärksten international ausgerichtete Börse Asiens, da mehr als 40 Prozent der an der SGX notierten Unternehmen ihren Sitz außerhalb Singapurs haben. Über die SGX erhalten Kunden Zugang zu dem größten Offshore-Markt für asiatische Aktienfutures, der die drei wichtigsten Volkswirtschaften Asiens – China, Indien und Japan – vereint.
Das Angebot der SGX umfasst eine voll integrierte Wertschöpfungskette, vom Handel über Clearing bis hin zu Abwicklung und Verwahrung. Darüber hinaus übernimmt die SGX in Asien eine Vorreiterrolle als erste zentrale Clearingstelle. Der Sitz in der internationalsten Stadt Asiens und die durch ein AAA-Rating attestierte Stärke und Stabilität des Inselstaates Singapur machen die SGX zu einem führenden asiatischen Kontrahenten für das Clearing von Finanzprodukten und Rohstoffgeschäften.
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