KfW Bankengruppe steigert Fördervolumen um 11 % auf 76,8 Mrd. EUR

Die KfW Bankengruppe hat im Jahr 2006 mit einem Gesamtfördervolumen von 76,8 Mrd. EUR ein Plus von 11 % gegenüber dem Vorjahr (68,9 Mrd. EUR) erzielt. Das sagte die Sprecherin des Vorstands, Ingrid Matthäus-Maier, am Mittwoch bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz in Frankfurt. Die Bilanzsumme der KfW Bankengruppe stieg um mehr als 5 % auf 360 Mrd. EUR (341 Mrd. EUR).

Die KfW legte außerdem die Förderergebnisse der einzelnen Konzernmarken für das Jahr 2006 vor. Matthäus-Maier: „2006 war für die KfW Bankengruppe ein gutes Jahr. Wir konnten unser Fördervolumen deutlich erweitern und so mehr für den Mittelstand, den Umwelt- und Klimaschutz, die Ausbildung unserer Kinder, die Infrastruktur, die deutsche und die europäische Wirtschaft und nicht zuletzt für Entwicklungs- und Transformationsländer erreichen. Und auch für 2007 haben wir uns einiges vorgenommen. Wir werden unsere Förderung gerade in den Bereichen Klimaschutz und kleiner Mittelstand nochmals verstärken.“

„Im Bereich Klimaschutz werden wir die Förderung von Energieeinsparung, Energieeffizienz und CO2-Minderung verstärken und gleichzeitig die Förderung Erneuerbarer Energien ausbauen“, führte Matthäus-Maier aus. Die Vorstandssprecherin hob die zum Jahresbeginn gestarteten Verbesserungen und Erweiterungen beim CO2-Gebäudesanierungsprogramm hervor. Dadurch können Bauherren, die durch eine Sanierung die gesetzlichen Neubaustandards nicht nur einhalten, sondern den Energieverbrauch um mindestens 30 % unter Neubaustandard senken, zusätzlich zu den besonders günstigen Konditionen einen Tilgungszuschuss von 12,5 % des Darlehens (maximal 6.250 EUR pro Wohneinheit) erhalten. Alternativ zu Darlehen gibt es seit dem 1. Januar 2007 zudem Investitionszuschüsse. Auch für Kommunen, die ihre Schulen, Turnhallen oder Kindergärten energetisch sanieren wollen, gibt es nun spezielle Fördermöglichkeiten zur energetischen Sanierung. „Hier besteht besonders großer Nachholbedarf, da aufgrund der klammen öffentlichen Kassen viele notwendige Investitionen aufgeschoben wurden“, sagte Matthäus-Maier.

Auch auf gemeinnützige Organisationen und karitative Einrichtungen wurde die Förderung der energetischen Gebäudesanierung ausgedehnt. Um auch im gewerblichen Bereich die Energieeffizienz zu steigern, arbeitet die KfW an einem neuen Konzept, das Unternehmen sowohl Beratung als auch die Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen bieten soll. „Gerade kleinere Unternehmen unterschätzen häufig, wie viel Geld sie durch eine effizientere Energienutzung sparen können“, so Matthäus-Maier.

Um vor allem die Finanzierungsbedingungen von Gründern, jungen Unternehmen und kleinen Mittelständlern zu verbessern, startet die KfW die Initiative „Kleiner Mittelstand“. Mit verschiedenen Maßnahmen will die KfW erreichen, dass Banken und Sparkassen ihre betriebswirtschaftlich nachvollziehbare Zurückhaltung bei der Vergabe kleinvolumiger Kredite an diese Zielgruppe lockern. Zur Senkung der Bearbeitungskosten für kleinteilige Kredite arbeitet die KfW daher an einem neuen, standardisierten, schlanken Kreditprodukt für kleine, etablierte Mittelständler. Außerdem will die KfW sich den Kreditinstituten noch mehr als bisher als Risikopartner anbieten und voraussichtlich ab April im KfW-Unternehmerkredit 50 % des Kreditausfallrisikos übernehmen.

Dies gilt für Unternehmen, die mindestens zwei Jahre existieren. Für Gründer und junge Unternehmen sollen ab 2008 die beiden Programme StartGeld und Mikrodarlehen zusammengefasst werden. „Statt wie bisher zu 80 Prozent wollen wir bei dem neuen Gründerprodukt die durchleitenden Banken komplett von ihrem Risiko befreien“, sagte Vorstandssprecherin Matthäus-Maier.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen:

Die KfW Förderbank hat 2006 ein Kreditvolumen von 27,9 Mrd. EUR (22,4 Mrd. EUR) erreicht. Zu diesem kräftigen Wachstum von etwa 25 % hat insbesondere die Förderinitiative Wohnen, Umwelt, Wachstum beigetragen. Ziel der Initiative ist es, durch die energetische Sanierung im Wohnungssektor den CO2-Ausstoß zu verringern und zugleich die Binnenkonjunktur in Deutschland zu stärken. Die KfW Förderbank hat im Rahmen der Initiative im Jahr 2006 rund 260.000 Kredite mit einem Volumen von über 17 Mrd. EUR zugesagt.

Damit wurden Investitionen in Höhe von circa 28 Mrd. EUR angestoßen. Zugleich konnten etwa 400.000 Arbeitsplätze für mindestens ein Jahr gesichert werden, womit die Initiative zugleich ein massives Förderprogramm für das mittelständische Baugewerbe war. Auch die Umweltfinanzierungen (4,6 Mrd. EUR ggü. 4,2 Mrd. EUR), die Finanzierung von Investitionen in die kommunale Infrastruktur (3,2 Mrd. EUR ggü. 2,8 Mrd. EUR) und die Bildungsfinanzierung (1,3 Mrd. EUR. ggü. 0,9 Mrd. EUR.) entwickelten sich positiv. Den im April 2006 eingeführten Studienkredit zur Finanzierung von Lebenshaltungskosten hat die KfW bisher rund 19.000 Studierenden zugesagt. Inklusive der Verbriefung von wohnwirtschaftlichen Krediten (7,6 Mrd. EUR ggü. 16,3 Mrd. EUR) erreichte die KfW Förderbank ein Fördervolumen von 35,5 Mrd. EUR (38,7 Mrd. EUR).

Die KfW Mittelstandsbank hat im vergangenen Jahr 22,8 Mrd. EUR zur Förderung mittelständischer Unternehmen eingesetzt, davon entfielen 9,5 Mrd. EUR auf Verbriefungen. Damit konnte die KfW Mittelstandsbank ihr Fördervolumen um 47 % steigern. Ohne Verbriefungen lag der Anstieg bei 16 %. „Daran sieht man, dass die Konjunkturdynamik auch den Mittelstand erfasst hat“, sagte Matthäus-Maier. Allein das Basisförderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen – der KfW-Unternehmerkredit – konnte mit einem Zusagevolumen von 6,1 Mrd. EUR um 28 % gegenüber dem Vorjahr zulegen. Auch die auf 2,1 Mrd. EUR (0,6 Mrd. EUR) angestiegenen mezzaninen Finanzierungen haben zu diesem sehr guten Ergebnis beigetragen. Darüber hinaus hat die KfW im Jahr 2006 rd. 800 Mio. EUR im Rahmen des neuen ABS-Mittelstandsportfolio investiert und Beteiligungsfinanzierungen über mehr als 280 Mio. EUR (300 Mio. EUR) zugesagt.

Das Geschäftsvolumen der KfW Entwicklungsbank ist im Jahr 2006 mit Zusagen i.H.v. 2,5 Mrd. EUR (1,9 Mrd. EUR) weit über das erwartete Volumen hinaus gestiegen. Zusätzlich zu 1,4 Mrd. EUR aus dem Bundeshaushalt hat die KfW Entwicklungsbank 1 Mrd. EUR eigene Mittel für Vorhaben in Entwicklungs- und Transformationsländern eingesetzt. Dies ist rund doppelt soviel wie im Vorjahr und entspricht mittlerweile 43 % der Gesamtzusagen der KfW Entwicklungsbank. Dies ist nur aufgrund der Bankfunktion der KfW möglich. Neben den klassischen Schwerpunkten der Entwicklungszusammenarbeit (etwa Straßen- und Schulbau, Wasser- und Stromversorgung, Finanzsektor) hat die Förderung von Umwelt- und Klimaschutz mit Zusagen von rd. 1 Mrd. EUR im vergangenen Jahr einen großen Stellenwert eingenommen. Mit der Verbriefung von Mikrokrediten in Bangladesch konnte die KfW im Jahr 2006 erneut zeigen, welche innovativen Förderansätze in der Finanziellen Zusammenarbeit möglich sind. Darüber hinaus setzte das KfW-Tochterunternehmen DEG im vergangenen Jahr insgesamt 918 Mio. EUR (plus 37 %) für Investitionen von Privatunternehmen in Entwicklungsländern ein.

Das Neugeschäft der KfW IPEX-Bank belief sich im Jahr 2006 auf rund 15 Mrd. EUR (ggü. 12 Mrd. EUR). Ein Drittel davon entfiel auf Neuzusagen in Deutschland, mit je einem weiteren Drittel finanzierte sie Investitionsvorhaben in Europa und im übrigen Ausland. Die internationale Projekt- und Exportfinanzierungsbank wird 2008 als selbständige Tochter aus der KfW Bankengruppe ausgegliedert. Die Vorbereitungen darauf sind weit vorangeschritten: Eine Banklizenz sowie Zulassung als IRB-advanced Bank wurden 2006 beantragt.

Zur Refinanzierung ihres Geschäfts hat die KfW Bankengruppe 2006 Mittel in Höhe von 54,2 Mrd. EUR (50,6 Mrd. EUR) aufgenommen. Mit über 500 Transaktionen auf den internationalen Kapitalmärkten wurden Anleihen in 23 verschiedenen Währungen emittiert, die Refinanzierung dadurch weiter diversifiziert und damit neue Investorenkreise erschlossen.

Service: Alle Unterlagen der Jahresauftakt-Pressekonferenz der KfW Bankengruppe finden Sie im Internet unter www.kfw.de.

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