Fusions- und Übernahmeaktivitäten der europäischen Medienbranche nahmen 2003 stark zu
PwC-Analyse dokumentiert Steigerung des Transaktionsvolumens um 46 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro
Die Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, kurz: M&A) von europäischen Medienunternehmen haben 2003 zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder zugenommen. Insgesamt stieg die Zahl der Transaktionen auf 85 (2002: 78), das Volumen wuchs um 46 Prozent von 11,5 Milliarden Euro in 2002 auf 16,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Insbesondere die zweite Jahreshälfte zeichnete sich durch einen starken Anstieg aus: So gingen in diesen sechs Monaten die einzigen drei Mega-Deals des Jahres mit einem Wert von mehr als einer Milliarde Euro vonstatten, darunter auch der Verkauf der wissenschaftlichen Fachverlagsgruppe von Bertelsmann-Springer an die beiden britischen Eigenkapitalgesellschaften (Private Equity) Cinven und Candover. Private Equity-Finanziers bauten ihr Engagement aus – sie waren 2003 an 23 Transaktionen mit einem Anteil von 57 Prozent des gesamten M&A-Volumens beteiligt. Für das laufende Jahr ist aufgrund dieser positiven Entwicklung mit einer weiteren Steigerung der Transaktionen auf über 100 und einem Volumen von mehr als 20 Milliarden Euro zu rechnen.
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der Analyse Media Sector Insights 2003 / 2004 von PricewaterhouseCoopers (PwC). Die meisten Deals fanden in traditionellen Industrien wie dem Verlagswesen (60 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens) sowie Fernsehen und Hörfunk (38 Prozent) statt; Marketingdienstleistungen, etwa die Werbung, steuerten die verbleibenden zwei Prozent bei.
Private Equity-Häuser an großen Deals in Deutschland beteiligt
Aus deutscher Sicht spielen die folgenden drei Transaktionen eine besondere Rolle: der Verkauf des Wissenschaftsfachverlages von Bertelsmann-Springer an die beiden britischen Private Equity-Häuser Cinven und Candover für umgerechnet 1,1 Milliarden Euro, der Einstieg des amerikanischen Medienunternehmers Haim Saban in die Münchener ProSiebenSat.1 Media AG und der Verkauf eines Aktienpaketes an der Axel Springer AG an den amerikanischen Finanzinvestor Hellman&Friedman.
Highlights 2004: Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele
Im Jahr 2004 rechnen die PwC-Experten mit einem weiteren Anstieg der M&A-Transaktionen. Gründe dafür seien ein prognostiziertes Wachstum des europäischen Werbemarktes von rund 3,6 Prozent in diesem Jahr – unter anderem hervorgerufen durch das zu erwartende Anzeigengeschäft während der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele in Athen – sowie die abgeschlossene Restrukturierung vieler Unternehmen und ihre Bereitschaft, sich durch Zukäufe strategisch auszuweiten.
„Wir gehen von einer weiteren Beschleunigung der M&A-Aktivitäten in diesem Jahr aus“, erklärt Frank Mackenroth, Partner bei der Corporate Finance-Beratung von PwC in Hamburg. „Die derzeitige Marktsituation bietet sowohl stark wachsenden und an Zukäufen interessierten Unternehmen als auch denen, die einen lukrativen Ausstieg suchen, ein gewaltiges Potenzial. Insbesondere im Bereich Fernsehen und Hörfunk sowie dem Verlagswesen sind weitere Transaktionen zu erwarten. Aber auch Marketingdienstleistungen werden ein Comeback erleben, denn viele multinationale Firmen sind bestrebt, ihre geografische Präsenz und ihre Produktpalette auszubauen.“
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