Geeigneter Treibstoff für Motoren der Zukunft" in greifbarer Nähe?
Firma Solvent Innovation (Köln) entwickelt neues Verfahren zur Tiefentschwefelung von Dieselöl – DBU fördert mit fast 300.000 Euro
Schwefeldioxid und Salpetersäure sind „Teufelszeug“: Bei der Verbrennung beispielsweise von Öl werden diese Gase als ungeliebtes Nebenprodukt in die Luft geblasen, sinken vermischt mit Wasser als saurer Regen wieder auf die Erde und sind wesentlich verantwortlich für das Waldsterben. Die Firma Solvent Innovation aus Köln will dieses Teufelszeug nun bei den Hörnern packen: Mit finanzieller Hilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU, Osnabrück) will sie ein neues Verfahren entwickeln, das Dieselöl wirkungsvoller und umweltschonender entschwefelt, dadurch weniger Ruß produziert und Energie spart und somit „ein geeigneter Treibstoff für die Motoren der Zukunft“ sein kann, wie es DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde formuliert. Die DBU fördert das Projekt, an dem auch noch weitere Partner beteiligt sind, mit knapp 300.000 Euro.
Mit „grünem Lösungsmittel“ Schwefelkonzentration deutlich drücken
Stand der Technik zur Entschwefelung von Dieselöl ist die HDS-Technik (Hydrodesulfurization). Mit ihr gelingt es, Schwefel bis zu einer Konzentration von drei Zehntausendstel zu entfernen. Niedrigere Konzentrationen zu erreichen, bedeutet heute noch einen überverhältnismäßigen Aufwand an Energie. Mithilfe spezieller Salze, sogenannte ionischen Flüssigkeiten, in der Fachwelt als „grüne Lösungsmittel“ tituliert, will Solvent Innovation die Schwefelkonzentration auf deutlich unter ein Hunderttausendstel drücken. Brickwedde: „Eine Chance, ein innovatives und umweltschonendes Verfahren zu entwickeln, das Modellcharakter besitzt und weltweit verbreitet werden kann.“
Im Sinne einer nachhaltigen Chemie Rohstoffe schonen
Im Sinne einer nachhaltigen Chemie, die Rohstoffe schont und gesundheitsgefährdende Stoffe und damit Unfall- und Umweltrisiken verringert, bestehe berechtigte Aussicht, die herkömmliche HDS-Technik bei der Tiefentschwefelung von Dieselöl abzulösen. Die Prozesssicherheit könne erhöht, ein „wesentlicher Beitrag zur Luftverbesserung“ geleistet werden. Brickwedde: „Auch wenn der Ausstoß von Schwefeldioxid in Deutschland von rund 3,7 Millionen Tonnen im Jahre 1970 auf etwa eine Million Tonnen im Jahre 1990 zurückgegangen ist, ist es von hohem umweltpolitischen Interesse, diese Zahl deutlich und weiter zu verringern.“
Ansprechpartner zum Projekt: Dr. Marc Uerdingen, Telefon: 0221/716611-0, Telefax: 0221/716611-99, E-Mail: marc.uerdingen@solvent-innovation.com
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.dbu.de/press/artikel845.htmlAlle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik
Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.
Neueste Beiträge

Seltene Zelltypen sichtbar machen
Forscher:innen entwickeln neue Methode. Der Mensch besitzt mehr als 30 Billionen Zellen. Forschungsansätze zur Aufklärung von menschlichen Krankheiten oder Entwicklungsprozessen basierend auf der Analyse von Einzelnen-Zellen waren aufgrund der unzählbaren…

Wärmepumpe: Kompressoren für hohe Temperaturen
Industrielle Prozesswärme nachhaltig bereitzustellen, bleibt eine Herausforderung. Papierfabriken, Chemieparks oder Nahrungsmittelverarbeiter benötigen eine Prozesswärme bei Temperaturen bis zu 200 Grad Celsius und sind bislang von fossilen Brennstoffen abhängig. Gleichzeitig fällt…

Schneller Lichtpuls triggert den Ladungstransfer ins Wasser
Mit einer neuen Technik konnten Forschende live beobachten, was in der ersten Pikosekunde passiert, wenn ein Proton sich nach Lichteinstrahlung von einem Farbstoff löst. In bestimmten Molekülen, den sogenannten Fotosäuren,…