Ostdeutschland ist Solarvalley der Photovoltaikindustrie

Allein 2007 wurde in den neuen Bundesländern eine Verdoppelung der Produktionskapazitäten für Solarzellen erreicht und damit erstmals die Gigawatt-Marke übertroffen, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW). Der Ausbau der Kapazitäten geht zugleich mit Milliardeninvestitionen und einem Anstieg der Arbeitsplätze einher. So sollen in den kommenden fünf Jahren 15.000 von insgesamt 20.000 neuen Stellen in der deutschen Solarindustrie in Ostdeutschland entstehen.

Weltweit kommt jede sechste produzierte Solarzelle aus den neuen Bundesländern, zeigt eine Erhebung des BSW. Damit sei Ostdeutschland nicht nur das Herz der deutschen Solarindustrie, sondern auch im internationalen Vergleich das Solarvalley, sagt BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig. Zudem würden sich durch die Ansiedelung von Zulieferbetrieben und Forschungseinrichtungen rund um Solarfabriken Industriecluster bilden. Dies sei vor allem in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu beobachten. Die Investitionen für den weiteren Ausbau der Photovoltaikindustrie sollen 2008 mehr als eine Mrd. Euro betragen. So werden derzeit unter anderem 15 neue Fabriken errichtet. Deutschlandweit sind zur Zeit 70 Produktionsanlagen in Betrieb.

Erst im vergangenen Sommer gründeten etwa der Chemiekonzern Wacker und das Technologieunternehmen Schott das Gemeinschaftsunternehmen Wacker Schott Solar. Dieses baut derzeit eine Anlage zur Produktion von Siliciumwafern in Jena, bis April 2008 soll die erste Fertigungsstufe mit einem Investitionsvolumen von 50 Mio. Euro betriebsbereit sein. „Maßgebend für unsere Standortwahl war, dass Schott bereits in Jena aktiv war und deshalb auch Infrastruktur schon gegeben war. Aber auch als Lieferant für Polysilizium haben wir in der Region bereits gute Erfahrungen gemacht“, sagt Wacker-Pressesprecher Christof Bachmair gegenüber pressetext. Der Produktionsbeginn in Jena werde wie geplant im April starten, bis 2012 will Wacker Schott Solar die Gesamtkapazität der Anlage auf ein Gigawatt ausbauen, erläutert Bachmair.

Laut BSW sind aktuell 7.200 Personen in der Solarindustrie Ostdeutschlands beschäftigt, weitere 6.500 arbeiten in vor- und nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette wie im Handel, Handwerk oder bei Zulieferern. Betrachtet man die gesamte Industrie, so entfällt bereits jeder 100. Job in den neuen Bundesländern auf die Solarindustrie. Seit 2005 sind demzufolge über 3.000 neue Arbeitsplätze innerhalb der Photovoltaikbranche entstanden und damit deutlich mehr als in der Chemieindustrie (rund 2.000 neue Stellen) oder der Energie- und Wasserversorgung (1.000). In ganz Deutschland arbeiten derzeit 40.000 Beschäftigte in der Solarbranche, zeigt der Wirtschaftsverband auf.

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Victoria Schubert pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.solarwirtschaft.de

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