Wechselwirkungen an geologischen Grenzflächen

Unter dem Thema ,,Wechselwirkungen an geologischen Grenzflächen“ werden Prozesse im Mikrobereich untersucht, die zwischen instabilen Korn-, Partikel- und Phasengrenzen, zum Teil unter Beteiligung von Fluiden und aktiven Mikroorganismen ablaufen. Im Gegensatz zur Grenzflächenforschung in den Materialwissenschaften handelt es sich bei geologischen Grenzflächen nicht um Reinstsysteme, sondern um polyphase Naturprodukte mit sehr komplexen Grenzflächenphänomenen, die zudem eine dritte Dimension besitzen (Grenzschichten). Wechselwirkungen an geologischen Grenzflächen steuern, ausgehend vom atomaren Bereich, geologische Prozesse in allen Dimensionen und sind damit sowohl Quelle als auch Informationsträger von geologischen Prozessen. Zentrales Ziel ist deshalb, aus den Wechselwirkungen an geologischen Grenzflächen und den Prozessen der Stoffumlagerung im Mikrobereich auf großräumige geologische Vorgänge zurückzuschließen. Dabei stehen Fragen, wie die Steuerung des Auf- und Abbaus geologischer Grenzflächen, der Einfluss von Fluiden auf geologische Grenzflächenprozesse und die Ableitung dieser Prozesse aus der Analyse stofflicher Gradienten im Vordergrund. Stoffumsätze von Organismen bei der Verwitterung und Erosion im Mikrobereich, die Prozesse zwischen Mineral- und Partikeloberflächen bei der Bildung von Bio- und Organomineralen sowie bei der chemischen Verwitterung spielen ebenfalls eine große Rolle. Ebenso betrachtet werden müssen die Fluidchemie, die wesentlich von der Chemie reaktiver mineralischer Oberflächen gesteuert wird, die Steuerung des Verformungs- und Festigkeitsverhaltens durch Fluide und die daraus resultierenden petrophysikalischen und gesteinschemischen Eigenschaften. Von großer Bedeutung sind auch die Untersuchungen der strukturellen, chemischen und isotopischen Gradienten in Gesteinen und Mineralen.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Fachgebiete

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues Wirkprinzip gegen Tuberkulose

Gemeinsam ist es Forschenden der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) gelungen, eine Gruppe von Molekülen zu identifizieren und zu synthetisieren, die auf neue Art und Weise gegen…

Gefahr durch Weltraumschrott

Neue Ausgabe von „Physikkonkret“ beleuchtet Herausforderungen und Lösungen für eine nachhaltige Nutzung des Weltraums. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) veröffentlicht eine neue Ausgabe ihrer Publikationsreihe „Physikkonkret“ mit dem Titel „Weltraumschrott:…

Wasserstoff: Versuchsanlage macht Elektrolyseur und Wärmepumpe gemeinsam effizient

Die nachhaltige Energiewirtschaft wartet auf den grünen Wasserstoff. Neben Importen braucht es auch effiziente, also kostengünstige heimische Elektrolyseure, die aus grünem Strom Wasserstoff erzeugen und die Nebenprodukte Sauerstoff und Wärme…

Partner & Förderer