EU-Projekt nutzt Internettechnologie zur Entwicklung eines Eisenbahnkommunikationssystems

Im Rahmen eines EU-Projekts werden neue Kommunikationstechnologien zur Verbesserung des europäischen Eisenbahnsystems entwickelt.

Das Projekt „integrierte Kommunikationssysteme für intelligente Bahnanwendungen“ (TrainCom) wird im Rahmen des Programms „Technologien der Informationsgesellschaft“ des Fünften Rahmenprogramms (RP5) gefördert. An dem Projekt sind 13 Partner aus fünf Mitgliedsstaaten sowie aus Rumänien beteiligt. Es verfügt über einen Gesamthaushalt von über acht Millionen Euro.

Derzeit kommt für die Züge in Europa der digitale Netzstandard „train communication network“ (TCN – Bahnkommunikationsnetz) zum Einsatz, der eine Interoperabilität zwischen der Bahnausrüstung und den Geräten verschiedener Hersteller ermöglicht, die sich an Bord desselben Zuges befinden. Das TCN bedeutete einen wesentlichen Durchbruch für das europäische Eisenbahnsystem, wobei jedoch einige der Auffassung sind, dass zur Verbesserung der Interoperabilität noch mehr getan werden muss.

Ziel von TrainCom ist es, das bereits etablierte Bordkommunikationsnetz in ein neu entwickeltes Bodensystem zu integrieren, das eine Bahnversion der GSM-Funkverbindung (global system for mobile communications) nutzt. Mit Hilfe von Internet-Lösungen wie beispielsweise erweiterbaren Textauszeichnungssprachen (XML) und dem Standard-Kommunikationsprotokoll des Internet (TCP-IP) können Mitteilungen rasch von und zu Bodensteuerungsdatenbanken und anwendungen übertragen werden.

Man geht davon aus, dass durch diesen allumfassenden Fernzugriff auf Bordausrüstungen eine neue Standardplattform entwickelt werden kann, die eine Reihe von Anwendungen unterstützt, wie beispielsweise Informationen für die Reisenden, Fernüberwachung, Wartung und Fernsteuerung.

Durch solche Anwendungen werden Bahnreisen in Europa tatsächlich effizienter. Das bedeutet, dass den Reisenden die aktuellsten Informationen zu Zielorten, Strecken, Verspätungen, Ankunftsbahnsteigen und Anschlüssen zur Verfügung stehen. Außerdem werden Angaben zu Reservierungen direkt von einem bodengestützten Büro aus zum Zug hinaufgeladen. Dadurch verkürzt sich die Reservierungsfrist vor der Abfahrt des Zuges und es wird sichergestellt, dass aktualisierte Informationen an Bord verfügbar sind, damit die Reisenden ihre Sitzplätze finden oder überprüfen können.

Die Tests befinden sich nunmehr in der Endphase, und für das zweite Halbjahr 2003 sind verschiedene Demonstrationen des Systems geplant.

Media Contact

Cordis News

Weitere Informationen:

http://www.traincom.org/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik

Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Atomkern mit Laserlicht angeregt

Dieser lange erhoffte Durchbruch ermöglicht neuartige Atomuhren und öffnet die Tür zur Beantwortung fundamentaler Fragen der Physik. Forschenden ist ein herausragender Quantensprung gelungen – sprichwörtlich und ganz real: Nach jahrzehntelanger…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Forschende nutzen ChatGPT für Choreographien mit Flugrobotern

Robotik und ChatGPT miteinander verbinden… Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) hat gezeigt, dass Large Language Models in der Robotik sicher eingesetzt werden können. ChatGPT entwickelt Choreographien…

Partner & Förderer