Neues energiesparendes Verfahren zur Herstellung von Polyester -Spinnvliesen.

Das "Schlaganfall-Info-Mobil" ist von Mai bis August 2001 in 40 deutschen Städten unterwegs. Die medizinischen Untersuchungsgeräte an Bord ermöglichen es dem beratenden Arzt, innerhalb von zehn Minuten das persönliche Schlaganfallrisiko zu ermitteln. Foto: Bayer AG


Von der Babywindel über Heimtextilien und Filter bis hin zur Bauindustrie – die Einsatzgebiete für Vliesstoffe sind vielfältig und der Bedarf ist groß. Mittels neuer Verfahren zur Herstellung von Vliesstoffen lassen sich die Eigenschaften von Vliesen weiter optimieren und damit auch neue Anwendungen erschließen.

Die meisten Vliesstoffe werden heute im Spinnvliesverfahren hergestellt, bei dem Polyester oder ein anderes Polymergranulat aufgeschmolzen und zu einer Art Faser (Filament) gesponnen und schließlich zu einem ungebundenen Vlies verarbeitet wird. Damit daraus der eigentliche Vliesstoff entsteht, müssen die Fasern noch durch chemische, thermische oder mechanische Verfahren verfestigt werden.

Herkömmliche Spinnvliesverfahren haben einen mit ca. 3-8 kWh/kg  recht hohen spezifischen Energiebedarf. Die Firma Reifenhäuser GmbH & Co. Maschinenfabrik in Troisdorf hat jetzt ein technologisch völlig neuartiges Verfahren entwickelt, mit dem der spezifische Energieverbrauch auf unter 2 kWh/kg gesenkt und gleichzeitig die Produktivität erhöht werden konnte. Ein weiteres Ergebnis der Arbeiten ist die Verbesserung der Stoffeigenschaften, denn der so hergestellte Vlies ist beständiger und weist eine gleichmäßigere Verteilung der Fasern auf. Nicht zu vergessen: Der Schallpegel der Produktionsanlage konnte um ca. 10 Prozent gesenkt werden.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat die Entwicklung dieses innovativen Verfahrens aus Mitteln des 4. Programms Energieforschung und Energietechnologie gefördert: knapp 40 Prozent der insgesamt ca. 6 Millionen DM, die das Vorhaben kostete, kamen aus dem BMWi-Haushalt.

Die nach dem neuen Verfahren hergestellten Polyester-Vliese werden u.a. als Geovliese zur Abdeckung für Deponien, als Drainage für Straßenunterbahnen oder Dachunterspannbahnen eingesetzt.

Die Firma Reifenhäuser ist ein mittelständisches Unternehmen im Familienbesitz, das zu den weltweit zu den Markt- und Technologieführern bei Spinnvlies-Anlagen zählt. An dem Entwicklungsprojekt hatten außerdem verschiedene Forschungs- und Hochschulinstitute mitgewirkt.

Nähere Informationen bei:

Forschungszentrum Jülich
Projektträger BEO
Herr Hebestreit,
Telefon: 0 24 61/ 61 28 69

oder

Reifenhäuser GmbH & Co Maschinenfabrik
Herr Dr.Ing. Kunze
Telefon : 0 22 41/ 48 16 96
Fax: 0 22 41/ 48 16 19

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