Korrelation von Partikelausstoß und Niederschlag als Schlüssel für Klimamodelle
Eine Forschergruppe am Istituto di Scienze dell' Atmosfera e del Clima hat eine Studie über die Zusammenhänge von Luftverschmutzung und Niederschlagstätigkeit vorgelegt. Danach fällt die Wirkung von Partikelausstoß durch Industrie, Verkehr und andere Tätigkeiten der modernen Gesellschaft je nach dessen Ausmaß und nach Auftreten spezifischer Standortfaktoren unterschiedlich aus.
„Die Ausbreitung von Feststoffen in der Atmosphäre ist eine notwendige Voraussetzung für die Bildung von Wolken, da sie die Trägerstoffe für die Kondensation der Wassertropfen bereitstellen, “ erklärt Projektleiter Sandro Fuzzi. Allerdings führe nur ein geringer Anteil zu Niederschlägen, da die meisten wieder verdampften. „Wir konnten zwei signifikante mit einander konkurrierende Wirkungen des Aerosols feststellen: Eine als Strahlung, die den Hang zum Niederschlag bremst und eine mikrophysischer Art, die die Bildung von Niederschlag erhöht“, so Fuzzi weiter.
Diese Effekte seien bisher in Forschung und Wissenschaft immer getrennt untersucht worden. „Entscheidend ist die Kombination beider Faktoren. Bei einem moderaten Anstieg der Aerosolkonzentration durch menschliche Aktivitäten verstärkt sich die Tendenz zum Abregnen, während bei einem starken Anstieg von dessen Konzentration und einem gleichzeitigen Überwiegen des Strahlungseffektes das Niederschlagsrisiko sinkt.“ Kurz zusammengefasst, so der italienische Wissenschaftler, lasse sich behaupten: „Die zunehmende Emission an Schwebstoffen durch die heutigen menschlichen Gewohnheiten führt nur bis zu einem bestimmten Ausmaß zu Niederschlagserhöhungen und bei Überschreitung dieser Grenze wieder zu einem Rückgang derselben. “
Die Ergründung der Korrelation zwischen Luftverschmutzung und Niederschlagsbildung gilt als äußerst wichtig, da Wolken und Regen zu den unsichersten Parametern bei der Formulierung von Klimamodellen gehören.
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