Fötale Stammzellen gegen Schlaganfall

Wissenschaftler des Southern General Hospital starten laut BBC einen groß angelegen Test, um herauszufinden, ob Stammzellen für die Behandlung von Schlaganfall-Patienten eingesetzt werden können.

Das Team um Keith Muir hofft, dass damit Großbritannien eine Vorreiterrolle in der Behandlung dieser bisher nicht heilbaren Krankheit einnehmen kann. Zellen eines menschlichen Fötus werden dafür in die Gehirne der Patienten injiziert. Diese Zellen sollen jene Bereiche regenerieren, die durch den Schlaganfall geschädigt wurden und die Beweglichkeit und die mentalen Fähigkeiten der Patienten verbessern. Abtreibungsgegner haben diesen Behandlungsansatz bereits in der Vergangenheit scharf kritisiert.

Der Test soll Mitte nächsten Jahres stattfinden und für die Dauer von zwei Jahren vier Gruppen mit je drei Patienten beinhalten. Die Ärzte wollen vor allem die Sicherheit dieses Behandlungsansatzes überprüfen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass einige der Patienten auch davon profitieren. Die erste Gruppe wird eine geringe Dosis mit zwei Millionen fötalen Stammzellen erhalten. Diese Dosis wird im Verlauf der Studie kontinuierlich erhöht. Die letzte Gruppe schließlich soll 20 Millionen Zellen injiziert bekommen. Diese Dosis sollte laut den Medizinern ausreichen um einen Regenerationsprozess in Gang zu setzen.

Muir findet die Aussicht weltweit der erste Wissenschaftler zu sein, der einen derartigen Test durchführt, äußerst aufregend. „Wenn dieser Behandlungsansatz beim Menschen so funktioniert wie bei Tieren, dann könnten neue Nervenzellen wachsen oder geschädigte wiederhergestellt werden.“ Derzeit wird ein Drittel der Schlaganfall-Patienten wieder ganz gesund. Alle anderen sterben entweder oder leiden lebenslang unter der Schädigung ihres Gehirns. Physiotherapie ist derzeit die einzige Möglichkeit zur Verbesserung der Beweglichkeit und der Gehirnfunktion.

Das Pharmaunternehmen Reneuron, das die Zellen entwickelte, suchte zuerst vor zwei Jahren in Amerika um die Genehmigung der Tests an. Die US Food and Drug Administration lehnte dieses Ansuchten jedoch ab. Jetzt gelang des dem Unternehmen die britische Kontrollbehörde Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency von der Sicherheit der Tests zu überzeugen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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