EBS Studie: Gesellschaftliche Herausforderungen bieten Chancen für soziale Innovationen

Für die Delphi-Studie „Deutschland 2030: Herausforderungen als Chancen für soziale Innovationen“ bewerteten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft verschiedene gesellschaftliche Szenarien im Hinblick auf Eintrittswahrscheinlichkeit, Einfluss auf das Gemeinwohl und die Möglichkeit, den Herausforderungen mit sozialen Innovationen zu begegnen.

Ergebnis: Acht gesellschaftliche Problemfelder wurden identifiziert, die das Gemeinwohl in Deutschland gefährden, jedoch durch soziale Innovationen gemildert werden könnten.

„Die größten Bedenken haben die Studienteilnehmer in Bezug auf die zunehmenden Unterschiede zwischen Arm und Reich“, so Dr. Susan Müller, Associate Director Research im World Vision Center for Social Innovation der EBS Business School und Koautorin der Studie. Zudem wurden sieben weitere Entwicklungen und Themenfelder identifiziert, deren Eintritt als besonders wahrscheinlich angesehen oder denen ein hoher Einfluss auf das Gemeinwohl bescheinigt wurde: Langzeitarbeitslosigkeit, Fachkräftemangel, Bildungsungerechtigkeit, ein fehlendes existenzsicherndes Einkommen, die Kopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch, Zivilisationskrankheiten und die Sicherung der Gesundheitsversorgung.

Soziale Innovationen, also neue Lösungen, die gesellschaftliche Herausforderungen kontextbezogen, zielgerichtet und das Gemeinwohl fördernd adressieren, können bei der Bewältigung der Herausforderungen helfen. Dabei muss nicht nur der Staat als Akteur auftreten. Sozialinnovatoren können Einzelpersonen, Gruppen, bestehende Unternehmen und Neugründungen, Wohlfahrtsorganisationen oder Kommunen sein. Zur Umsetzung ihrer Ideen können sie beispielsweise eine Bewegung starten, sich für ein Gesetz einsetzen, eine Genossenschaft oder eine GmbH gründen. Soziale Innovationen können von allen gesellschaftlichen Akteuren angestoßen werden und die Zivilgesellschaft kann sich daran – anders als bisher – intensiv beteiligen.

Die Delphi-Studie ist Teil des zweijährigen Forschungsprojekts „Soziale Innovationen in Deutschland“ der EBS Business School, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Die Identifikation und genauere Analyse von sozialen Innovationen, die auf diese anstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen abzielen, sind Schwerpunkt im weiteren Verlauf des Forschungsprojekts.

Zur Methodik:
Im Rahmen des Forschungsprojektes „Soziale Innovationen in Deutschland“ wurden vom World Vision Center for Social Innovation der EBS Business School mittels einer Delphi-Studie in der Zukunft liegende Entwicklungen von Experten eingeschätzt. Ziel ist die Identifizierung gesellschaftlicher Herausforderungen, die das Gemeinwohl in Zukunft voraussichtlich gefährden werden, aber durch soziale Innovationen gelöst oder gemildert werden könnten. Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Stiftungen, Politik, Verbände, Kirchen, NGOs, Wirtschaft und Medien waren eingeladen, in einem mehrstufigen Verfahren ihre Einschätzungen zu möglichen gesellschaftlichen Entwicklungen abzugeben, die in Form von Thesen vorgelegt wurden. Diese Einschätzungen wurden den anderen Teilnehmern zugänglich gemacht und jeder Experte konnte daraufhin seine Einschätzung anpassen.
Die Studie ist als PDF kostenfrei erhältlich unter: http://www.ebs-init.de/

Ihre Ansprechpartner:
Dr. Susan Müller
EBS Universität für Wirtschaft und Recht
World Vision Center for Social Innovation
Tel. +49 611 7102 1457
E-Mail: Susan.mueller@ebs.edu

Dr. Hartmut Kopf
EBS Universität für Wirtschaft und Recht
World Vision Center for Social Innovation
Tel. +49 6172 763157
E-Mail: Hartmut_Kopf@wvi.org

Über das World Vision Center for Social Innovation
Das World Vision Center for Social Innovation wurde im Jahr 2010 gemeinsam von der EBS Universität für Wirtschaft und Recht und dem World Vision Deutschland e.V. gegründet. Die Vision des Centers ist es, durch Forschung und Praxisprojekte dazu beizutragen, dass unternehmerische Ressourcen von Profit- und Non-Profit-Organisationen für die Beantwortung gesellschaftlicher Fragen neu und nachhaltig eingesetzt werden können. Seit 2011 arbeitet das Center-Team im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Thema „Soziale Innovationen in Deutschland“.
Das World Vision Center for Social Innovation ist Teil des 2013 gegründeten Institute for Transformation in Business and Society (INIT). Das Institut beschäftigt sich mit der Rolle von (sozialen) Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei sind beide Richtungen wichtig: Wie können Organisationen und Entrepreneure mit Hilfe von sozialen und technischen Innovationen positive Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft bewirken? Und wie können Organisationen und Entrepreneure auf den Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft reagieren?

Über die EBS Universität für Wirtschaft und Recht
Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht ist eine führende private Wirtschaftsuniversität in Deutschland mit Standorten in Wiesbaden und Oestrich-Winkel. Die Universität bildet Studenten in Bachelor- und Masterstudiengängen in Betriebswirtschaftslehre und für die Erste juristische Prüfung (Staatsexamen) in Jura aus. Aktuell zählt die EBS Universität über 1500 Studenten. In ihrer Forschung legt die Universität einen Schwerpunkt auf wirtschaftlichen Anwendungsbezug. Außerdem unterstützt die EBS Universität mit ihrem Weiterbildungsangebot Fach- und Führungskräfte aus der Wirtschaft.

Die EBS Universität gliedert sich in zwei Fakultäten, die EBS Business School und die EBS Law School. Die EBS Business School, ein Pionier der deutschen Business Schools, bildet seit 1971 künftige Führungspersönlichkeiten mit internationaler Perspektive aus und zählt zu den renommiertesten betriebswirtschaftlichen Fakultäten Deutschlands. Seit April 2012 ist die EBS Business School mit dem internationalen Gütesiegel EQUIS zertifiziert. Die EBS Law School ist die jüngste juristische Fakultät in Deutschland. Seit 2011 bietet die Law School der EBS Universität als einzige Universität in Deutschland ein vollwertiges, klassisches Jura-Studium mit dem Abschlussziel Staatsexamen und wirtschaftsrechtlichen Schwerpunktbereichen sowie einem integrierten Master in Business (MA) an.

Media Contact

Silke Herzog idw

Weitere Informationen:

http://www.ebs-init.de/

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