Marketingflops 2001 stehen fest: Mobilfunkbetreiber Quam mit Verkaufsstreik vorn

Bei einer Online-Wahl, an der sich mehr als 1.000 Marketing-Experten aus Wissenschaft und Praxis sowie Nachfrager beteiligt haben, sind im Januar 2002 die „Marketingflops 2001“ gewählt worden. Die „Sieger“ stehen jetzt fest.

Die Aktion wurde von Prof. Dr. Markus Voeth, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, initiiert und durchgeführt. In der Internet-Abstimmung wurden nicht nur die Marketing-Aktivitäten berücksichtigt, denen der ge-wünschte Erfolg versagt blieb oder sich sogar in sein Gegenteil verkehrte. Zur Wahl standen auch solche Maßnahmen, mit denen gegen einfachste Marketing-Regeln verstoßen wurde.


Gold-Flop: Quam-Verkaufsstreik

Der wenig rühmliche erste Platz („Gold-Flop“) steht nach Meinung von Experten und Nachfragern dem neuen Mobilfunkanbieter „Quam“ zu. Das Unternehmen war im Dezember 2001 kurz nach seinem Markteinstieg mitten im attraktiven Weihnachtsgeschäft in einen „Verkaufsstreik“ getreten, da es sich ungerecht von seinen Wettbewerbern D1 und D2 Vodafone behandelt fühlte. Quam warf seinen Wettbewerbern vor, dass sie sich zu viel Zeit mit der technischen Anbindung des Quam-Netzes ließen, vergaß dabei aber, dass das Unternehmen seine Wettbewerber erst sehr spät hierum gebeten hatte.


Silber-Flop: „ran“-Sendeterminverlegung

Knapp geschlagen auf dem zweiten Platz (Silber-Flop) landete die Kirch-Gruppe mit ihrem Fernsehsender SAT 1. Zur Stärkung der Attraktivität der Fußball-Live-Berichterstattung im Pay-TV-Sender Premiere World hatte die Kirch-Gruppe im Sommer 2001 die Anfangszeit der SAT 1-Fußball-Sendung „ran“ auf 20.15 Uhr verlegt, obwohl bereits im Vorfeld klar war, dass dies den Interessen vieler Fernsehzuschauer widersprechen würde. Erst nachdem mehr und mehr Zuschauer der Sendung den Rücken kehrten, wurde die Anfangszeit der Fernsehsendung wieder vorverlegt.


Bronze-Flop: CDU-Plakat zum „Rentenbetrug“

Den Bronze-Flop vergaben die Befragungsteilnehmer schließlich für ein Werbeplakat der CDU zum Thema „Rentenbetrug“. Das Plakat, auf dem Bundeskanzler Schröder wie in einer Verbrecher-Kartei abgebildet worden war, hatte harsche Kritik in der Öffentlichkeit hervorgerufen, so dass das Plakat kurz nach seiner Vorstellung von den Verantwortlichen zurückgenommen wurde.

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Beate Kostka M.A. idw

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