Unternehmen geben weniger für Forschung aus

Die deutsche Wirtschaft hat im vergangenen Jahr entgegen der Innovationsstrategie der rot-grünen Bundesregierung weniger für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgegeben als 2002. Auch in diesem Jahr nehme die Innovationsdynamik weiter ab, geht aus einer Studie des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft hervor, die am Freitag in Berlin vorgestellt wurde. Als Gründe wurden die unsicheren Erwartungen an die Märkte, das weltpolitische Umfeld sowie die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland genannt.

Ziel der Bundesregierung ist, dass die FuE-Ausgaben bis 2010 drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen sollen. Im vergangenen Jahr lag der Anteil des Stifterverbands zufolge aber nur bei 2,52 Prozent. Deutschland liege damit zwar in Europa vor Frankreich und Großbritannien, weltweit aber hinter Israel, Schweden, Finnland, Japan, Korea, USA und der Schweiz erst an achter Stelle.

Im vergangenen Jahr haben die Unternehmen der Studie zufolge nur 44,4 Milliarden Euro ausgegeben (-0,2 Prozent). Auch für 2004 rechnen die befragten Unternehmen «tendenziell mit einer weiteren Senkung ihrer FuE-Aufwendungen». 14 Prozent der Betriebe wollen demnach weniger für Forschung und Entwicklung ausgeben, 61 Prozent genauso viel wie im Vorjahr und nur ein Viertel will die Ausgaben steigern. Die Zahl der befragten Unternehmen wurde nicht genannt.

Der Stifterverband wies auch darauf hin, dass der Staatsanteil an den FuE-Ausgaben in den vergangenen Jahren ständig gesunken sei. 1995 habe der Finanzierungsanteil des Staates noch bei 37,9 Prozent gelegen, 2001 betrug er nur noch 31,4 Prozent. Der Beitrag der Wirtschaft stieg hingegen im gleichen Zeitraum von 60 auf 65,7 Prozent. Größten Anteil an den Forschungsausgaben habe der Fahrzeugbau.

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