Ein neuer Infrarotdetektor

Forscher des Labors für „Quantenmaterialien und –phänomene“ (CNRS/Universität Paris VII) und der Thales-Gruppe haben einen neuen Typ eines Infrarotdetektors entwickelt, den sogenannten „Quantenfalldetektor“. Diese Vorrichtung besteht aus nanometerdicken Halbleiterschichten, in denen die Bewegung der Elektronen vollständig kontrolliert werden kann. Er soll die Leistungen thermischer Kameras verbessern, um Beobachtungen bei Nacht und Nebel oder im Körper mit einer größeren Auflösung zu gewährleisten.

Die Physiker haben die Funktionstüchtigkeit eines solchen Infrarotdetektors bewiesen. Dieser Detektor setzt sich aus mehreren hundert Halbleiterschichten von nur wenigen Nanometern zusammen, in denen die Laufrichtung der Elektronen vorgegeben wird. Ihre Funktionsweise beruht auf der Migration der Elektronen von Schicht zu Schicht. Sie können die Vorrichtung nur durchqueren, wenn Infrarotphotonen ihnen regelmäßig die notwendige Energie für Energiesprünge zuführen. Somit fließt ein elektrischer Strom nur in Anwesenheit von Infrarotlicht: diese Vorrichtung ist also ein Infrarotdetektor.

Diese Erfindung ergibt sich aus einem gemeinsamen Forschungsprojekt zwischen Forschern eines öffentlichen Labors (CNRS/Universität Paris VII) und eines Industrielabors (Thales Research and Technology). Sie stellt ein Beispiel der engen Beziehung zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung dar.

In einigen Jahren wird dieser neue Detektortyp vielleicht die Herstellung von Infrarotkameras ermöglichen. Alle Körper, ob lebend oder nicht, senden Infrarotstrahlen aus (Wärmeüberträger). Mit Hilfe dieser Strahlung und der damit verbundenen schwachen Temperaturschwankungen ist es möglich Bilder zu erzeugen. Man benutzt Infrarotkameras, um Dinge wahrzunehmen, die normalerweise nicht beobachtet werden können, z.B. um sich nachts oder bei Rauchentwicklung (für Feuerwehrmänner) orientieren zu können oder zur Wartung und technischen Kontrolle in der Industrie. Die heißen Punkte markieren die Defekte an Schaltschränken oder Risse in Kernkraftwerken.

Kontakt: Claire Le Poulennec
e-mail claire.le-poulennec@cnrs-dir.fr
Tel.:+33 1 44 96 49 88
www.cnrs.fr/

Quelle: Pressemitteilung des CNRS, 14.04.2005 Redakteur: Matthieu Poullet, matthieu.poullet@diplomatie.gouv.fr
———————————
Wissenschaft-Frankreich (Nummer 76, 04. Mai 2005)

Französische Botschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz Kostenloses Abonnement durch E-Mail : sciencetech@botschaft-frankreich.de

Media Contact

Jérôme Rougnon-Glasson Wissenschaft-Frankreich

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer