Negative CO2-Bilanz im Alpenraum

Und trotz der verhältnismässig geringen Besiedlung, der bedeutenden, weitgehend CO2-neutralen Stromerzeugung durch Wasserkraft und dem hohen Waldanteil, ist die CO2-Bilanz des Alpenraumes negativ – es wird mehr CO2 emittiert als absorbiert.

Vor diesem Hintergrund diskutierten zwischen dem 20. und 22. September rund 140 Fachleute an der Jahresfachtagung der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA die Nutzungspotenziale erneuerbarer Energien und die Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz im Alpenraum. Die Tagung in St. Vincent im Aostatal/I fand unter dem Titel „Die Alpen über Kyoto hinaus“ statt.

Es herrschte Einigkeit, dass die Alpenländer einen grossen Teil ihres Energiebedarfs mittels erneuerbaren Energieträger decken und die Kyoto-Ziele zur Reduktion des Treibhausgas-Ausstosses übertreffen könnten und sollten. In erster Linie gilt es, wo möglich Energie einzusparen und in zweiter Linie die grossen Potenziale auszuschöpfen, die in einer verbesserten Energieeffizienz sowie bei der Nutzung der erneuerbaren Ressourcen Holz, Wasser, Sonne, Wind und Erdwärme liegen. Beispielsweise bieten sich in den Alpen dank der intensiven Sonneneinstrahlung und der weitgehend nebelfreien Lagen im Gebirge „mediterrane“ Voraussetzungen für die Solarenergie-Nutzung.

Neben den Potenzialen thematisierte die CIPRA jedoch auch die Nutzungsgrenzen der erneuerbaren Energieträger aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht. Während der Ausbau der Wasserkraft heute aus naturschützerischen Überlegungen oft kritisiert wird, gilt es, bei neuen Windkraft- oder grossen Photovoltaik-Anlagen mögliche Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes zu berücksichtigen.

Der Alpenraum trägt nicht nur zum Klimawandel bei, sondern ist von diesem auch überdurchschnittlich stark betroffen.

Dies sollte eine zusätzliche Motivation sein, hier vorbildliche Klimaschutz-Anstrengungen zu unternehmen.

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alpMedia

Weitere Informationen:

http://www.cipra.org/alpmedia

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