Böden so sauer wie Essig
Auf das Problem der übersäuerten Böden macht der Umweltbund in einem pressetext-Interview aufmerksam. Ausgangspunkt dafür war ein pressetext-Artikel über die weiterhin stark verstrahlten Böden nach dem Atomkraftwerksunfall von Tschernobyl ( http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=061030019 ). Als mögliche Lösung des Problems soll eine gezielte Kat-Ionen Düngung umgesetzt werden. Diese sei nach Meinung des Umweltbundes praktizierter Umweltschutz.
„In dem pressetext-Artikel wird auf die Strahlenbelastung durch Caesium aufgrund des Atomunfalls in Tschernobyl eingegangen. Damals hat der Wind die belasteten Wolken weit über Europa verteilt. Dies geschieht heute auch täglich durch Pestizidrückstände aus der Landwirtschaft und Industrieabgasen“, so Friedhelm Berger, Präsident des Umweltbundes, im pressetext-Interview. „In der Pflanzenernährung ist weltweit bekannt, dass die Böden bei mangelnder Versorgung mit den Grundnährelementen wie die Kat-Ionen Kalium, Kalzium und Magnesium, andere Elemente wie etwa das Kat-Ion Caesium im Austausch von den Pflanzen aufgenommen werden.“ Auf sauren Böden mit einem pH-Wert unter sechs werde dies sogar noch stark begünstigt. „Leider haben fast alle mittel-nord-europäischen Wälder und viele landwirtschaftliche Flächen heute einen zu niedrigen pH-Wert und weisen keine ausgeglichene Kat-Ionen Versorgung auf.“
„Nicht ausgeglichen gedüngte Pflanzenbestände oder nicht ausgeglichen ernährte Tiere oder Menschen werden unweigerlich krank.“ Deshalb müsse das erste Ziel sowohl in der Landwirtschaft als auch im Forst und in Naturflächen sein, die Böden und die Pflanzen ausgeglichen zu versorgen. „Die meisten heute als Natur- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesenen Flächen sind in der landwirtschaftlichen Geschichte durch Raubbau und ständigen Düngeentzug ohne entsprechende Ausgleichsdüngung entstanden.“ Das treffe auf rund 95 Prozent der Heideflächen zu. Dadurch kam es auch zu Hungersnöten und Auswanderungen der Bürger. Der Experte wehrt sich dagegen, diese Natur- und Landschaftsschutzgebiete ebenso wie auch Agrarindustrieflächen als Aushängeschild zu verwenden, da diese nicht natürlich entstanden sind. „Die Naturschutzgebiete sind also durch Bodenversauerung und Schwermetallbelastung sowie hinein gewehte Pestizide geschädigt.“
„Das Ziel sollte sein, dass die Bevölkerung nicht verseuchten Umweltbelastungen ausgesetzt wird“, meint Berger. „Bei einer gezielten flächendeckenden Boden- und Blattdüngung werden Menschen und Natur nicht unnötig durch strahlende Schwermetalle wie Caesium oder durch das Schwermetall Kupfer belastet.“ Berger kritisiert auch den Umstand, dass im 'Bioanbau' immer noch häufig Kupfer eingesetzt werde. Tatsächlich sei allerdings nur eine gezielte Kat-Ionen Düngung mit Kalium, Magnesium, Kalk praktizierter Umweltschutz. „Menschen, die flächendeckend Heideflächen und Magerrasen wünschen, müssen sich der dadurch entstehenden Belastung bewusst sein“, meint Berger abschließend im pressetext-Interview.
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