Neue Messstation am Müggelsee

Betreiber ist das Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) / Daten und Bilder auch online verfügbar
Am Mittwoch, dem 31.Oktober 2001, wird die Messstation des Berliner Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Müggelsee offiziell in Betrieb genommen.
Sie befindet sich am Nordufer des Sees, etwa 300 Meter vom Ufer entfernt, und wird als Plattform betrieben. Damit kann ein langjähriges Provisorium beendet werden.
Die Messstation dient der kontinuierlichen Messung meteorologischer, hydrologischer, chemischer und biologischer Parameter. Dazu gehören
Globalstrahlung, Windgeschwindigkeit und Windrichtung, Luftfeuchte, Luft- und Wassertemperatur, Trübung, Sauerstoffgehalt, Leitfähigkeit und pH-Wert sowie die Chlorophyll-a-Konzentration (ein Maß für die Dichte der Algen im See).
Die Messungen im Wasser werden in verschiedenen Tiefen durchgeführt, so dass vertikale Unterschiede und „Schichtungen“ im See bis zu Tiefen von 5,5 Metern dokumentiert werden können.
Die Lage der Messstation schließt störende Ufereinflüsse aus. Die Übermittlung der Daten und Bilder zum Institut erfolgt per Funk, um den Seeboden nicht durch die Verlegung von Kabeln zu stören. Batterien, die durch Solarmodule und einen Windgenerator aufgeladen werden, sichern die Stromversorgung.
Von der modernen Messstation versprechen sich die Wissenschaftler eine bessere Kenntnis der im Müggelsee in jüngster Zeit eingetretenen Veränderungen der physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse. Diese Veränderungen sind einerseits eine Folge der globalen Klimaerwärmung, andererseits auch eine Auswirkung der verminderten Spreebelastung.
Die neue Station ist, wie ihre Vorgängerin, mit einer Kamera ausgerüstet. Diese speist Bilder vom See ins Netz, die zusammen mit den wichtigsten Daten in wenigen Tagen online abrufbar sein werden (www.igb-berlin.de/messstation ). Die Daten der Vorgängereinrichtung wurden – vor der umbaubedingten Pause – eifrig von vielen Seglern und Surfern und wissenschaftlich Interessierten genutzt.
Die Kamera dient auch dazu, den Zustand der Messstation zu überwachen.
Die Errichtung der Station wurde durch den Senat von Berlin und das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.
Die Messstation trägt den Namen „Georg Mothes“, eines Limnologen, der sich in den 80er Jahren um die Erforschung des Müggelsees verdient gemacht hat. Er war in einer Vorgängereinrichtung des IGB tätig.
Kontakt: Prof. Dr. Norbert Walz, Tel.: 641 81 680, walz@igb-berlin.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.igb-berlin.de/messstationAlle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz
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