Die Kontrolle von Wildbachgefahren beginnt mit Gefahrenkarten für Murgänge

Die effektive Überwachung von Wildbachgefahren ist heute für den Schutz von Menschenleben und Eigentum von höchster Bedeutung – besonders in der Region der europäischen Alpen. Im Rahmen des THARMIT-Projekts wurde eine Reihe von Instrumenten und Verfahren zur zuverlässigen Gefahrenbewertung, -überwachung, -vermeidung und -minderung entwickelt.

Die anhaltende Urbanisierung und die zunehmende Abholzung sowie klimatologische Veränderungen, die zur Bodensedimentation führen, sind bedeutende Faktoren, die das Wildbachrisiko deutlich erhöhen. Trotz der derzeit verfügbaren modernen Technologie für effektive Gefahrenüberwachungs- und -warnsysteme fehlt noch immer ein moderner Ansatz für das Risiko- und Krisenmanagement.

Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, wurden im Rahmen des Projekts die Bedingungen und Parameter umfassend untersucht, die solche Ereignisse auslösen. Ein Teil der Projektarbeit bestand in der Analyse des Risikos von Murgängen, wobei auch verschiedene Szenarien mit Hinblick auf Auslöse- und Ausbreitungsmechanismen für bestimmte Einzugsgebiete beurteilt wurden.

Schutt besteht aus Brocken, die sich von einem Fels oder Berg lösen und eine erheblich Gefahr für Bauwerke und Menschen darstellen. Im Rahmen des Projekts wurden grundlegende Konzepte einschließlich Faktoren der Anfälligkeit gegenüber Murgängen für ein gesamtes Einzugsgebiet untersucht. Dazu gehören topografische, hydro(geo)logische und geotechnische Parameter, Erosionsanfälligkeit und Stabilitätsbedingungen von Hängen sowie Volumen der beweglichen Gesteinsmassen.

Diese Anfälligkeitsfaktoren haben zur Erstellung einer synthetischen „Gefahrenkarte für Murgänge“ beigetragen. Diese entwickelten Karten können potenzielle Risikoregionen aufzeigen und die Analyse möglicher Szenarien des Auslösens von Murgängen mit den jeweiligen Volumen unterstützen. Die Projektarbeiten umfassten außerdem Felduntersuchungen, die im Einzugsgebiet von Arbonne (Savoie, Frankreich) durchgeführt wurden.

In Abhängigkeit von den jeweiligen Feldbedingungen kann die Analyse solcher Szenarien die Schätzung der Größe wichtiger Materialvolumen ermöglichen. Dazu gehören diejenigen Gesteinsmassen, die in Anrisszonen vorkommen, ebenso wie diejenigen, die als Murgangmaterialien mobilisiert werden und diejenigen, die die niedrigen Regionen des Einzugsgebiets erreichen.

Media Contact

Prof. Roger Cojean ctm

Weitere Informationen:

http://www.ensmp.fr

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wolken bedecken die Nachtseite des heißen Exoplaneten WASP-43b

Ein Forschungsteam, darunter Forschende des MPIA, hat mit Hilfe des Weltraumteleskops James Webb eine Temperaturkarte des heißen Gasriesen-Exoplaneten WASP-43b erstellt. Der nahe gelegene Mutterstern beleuchtet ständig eine Hälfte des Planeten…

Neuer Regulator des Essverhaltens identifiziert

Möglicher Ansatz zur Behandlung von Übergewicht… Die rapide ansteigende Zahl von Personen mit Übergewicht oder Adipositas stellt weltweit ein gravierendes medizinisches Problem dar. Neben dem sich verändernden Lebensstil der Menschen…

Maschinelles Lernen optimiert Experimente mit dem Hochleistungslaser

Ein Team von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL), des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT und der Extreme Light Infrastructure (ELI) hat gemeinsam ein Experiment zur Optimierung…

Partner & Förderer