NABU-Stiftung kauft weitere Bergbaufläche für künftiges Naturparadies
Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe hat heute bei Finsterwalde im brandenburgischen Teil der Niederlausitz weitere 467 Hektar ehemalige Bergbaufläche in ihren Besitz übernommen. Die „Kostebrauer Heide“ und die „Mastkippe“ gehören künftig zum stiftungseigenen „Naturparadies Grünhaus“. „Die unzerschnittenen ehemaligen Tagebauflächen besitzen wegen ihrer Nährstoffarmut und Größe einen außergewöhnlich hohen Wert für die Natur“, sagte Christian Unselt, Vorsitzender der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe.
Etwa 340 Hektar Offenlandschaft gehören zum Renaturierungsbereich, in dem sich die Natur ungestört entwickeln kann. Dies sind vor allem Gebiete mit künftigem Sandmagerrasen, Brach- und Heideflächen in der „Kostebrauer Heide“. Auf weiteren rund 75 Hektar werden sich durch den nach Einstellung des Tagebaus eintretenden Grundwasseranstieg offene Wasserflächen entwickeln, in denen sich Niedermoore bilden können. Im Zuge der Sanierung werden außerdem 48 Hektar extensiv genutztes Grünland sowie eine kleinere Fläche Mischwald entstehen. „Vor allem seltene Vogel- und Insektenarten werden die neuen Flächen zu schätzen wissen“, sagte Unselt. Dazu gehören der stark gefährdete Brachpieper, der baumarme Trockenlandschaften benötigt, ebenso wie Sumpf- und Watvögel.
Bereits im Jahr 2003 hat die NABU-Stiftung die ersten 900 Hektar Bergbaufolgelandschaft erworben. Dort erobere die Natur ehemals trostlose Flächen bereits zurück, so der Stiftungsvorsitzende: „Seltene und gefährdete Arten wie Wiedehopf und Kranich finden hier schon heute einen ungestörten Lebensraum.“ Bis zum Jahr 2006 will die NABU-Stiftung in dem stillgelegten Tagebau insgesamt rund 2.000 Hektar erwerben und so ganz für die Natur sichern. Nach dem Ende der gesetzlich vorgeschriebenen Sanierung des Tagebaus durch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungs GmbH wird die NABU-Stiftung die Flächen einer weitgehend ungestörten Naturentwicklung überlassen.
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