Ökonomie und Ökologie verbinden: Energie sparen in Industrie und Gewerbe

Türsprechanlagen verbrauchen auch dann Strom, wenn keiner klingelt. Die Firma Grothe hat nun mit DBU-Hilfe ein Netzteil entwickelt, das den Strombedarf von Sprechanlagen deutlich senkt.

Neue Broschüre stellt innovative Produkte und Verfahren vor – Über 100 Millionen Euro für Energietechnik – „Mittelstand gibt Impulse“

Wie viel Umweltschutz kann sich die Wirtschaft leisten? Diese Frage wird heftig diskutiert. Dabei schließen sich Ökonomie und Ökologie nicht aus – im Gegenteil: Die neue DBU-Broschüre „Energie effizient“ zeigt die vielfältigen Möglichkeiten der Industrie, mit Energie sparsamer umzugehen. „Wenn Umweltaspekte ins unternehmerische Handeln einbezogen werden, bedeutet das immer einen Gewinn für die Wirtschaft“, sagt Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). „Wer etwa ein Energie sparendes Produktionsverfahren entwickelt, schont die Umwelt und senkt die Kosten.“ Wie das geht, demonstriert die kostenlose Broschüre an 18 konkreten Beispielen aus der Praxis. „Diese belegen, dass kleine und mittelständische Firmen maßgebliche Impulsgeber sind“, so Brickwedde. „Deshalb fördern wir ihre Forschungs- und Entwicklungsvorhaben besonders.“ Die DBU hat in der Energietechnik bisher rund 600 Projekte mit über 100 Millionen Euro unterstützt.

Sprechanlagen mit Stromsparschaltung

Energie sparen beginnt im Kleinen – zum Beispiel bei Türsprechanlagen. Rund 5 Millionen gibt es in Deutschland, und sie fressen auch dann Strom, wenn es nicht klingelt. Die Firma Grothe (Hennef) hat mit DBU-Unterstützung ein Netzgerät für Sprechanlagen entwickelt, das den Stromverbrauch im Stand-by-Modus um 80 bis 90 Prozent verringert. Wären alle Sprechanlagen damit ausgestattet, ließen sich in Deutschland ungefähr 160.000 Megawattstunden Strom jährlich sparen – so viel, wie 45.000 Haushalte in einem Jahr verbrauchen. Der Umwelt blieben so rund 88.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich erspart.

Weniger Energieeinsatz beim Schmieden

Viele schädliche Gase könnten auch beim Schmieden von Edelstahl verhindert werden. Schmieden verbraucht sehr viel Energie: ein typischer Schmiedeofen setzt im Jahr rund 4.000 Tonnen Kohlendioxid frei. Das Edelstahlwerk Kind & Co. aus Wiehl hat zusammen mit dem Betriebsforschungsinstitut BFI und der Firma Maerz-Gautschi (beide Düsseldorf) mit Hilfe der DBU eine neue Technik für industrielle Hochtemperatur-Schmiedeöfen entwickelt. Hierbei werden Wärmetauscher eingesetzt, die Abgaswärme aus dem Ofen speichern und für das Schmieden nutzen. 30 Prozent Brennstoff werden so gespart. Bei 400 Schmiedeöfen in Deutschland könnte die Umwelt so um 400.000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr entlastet werden. Die Technologie lässt sich auch auf andere Industrieöfen übertragen.

Weitere Beispiele – von der Energie sparenden Asphaltmischanlage über umweltfreundliches Buchbinden bis zum sparsamen Benzinmotor – finden Sie in der Broschüre „Energie effizient“, die Sie kostenlos bestellen können.

Media Contact

DBU

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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