Reine Luft dank verbesserter Abgasentschwefelung

Neue Vorgaben der Europäischen Union für den maximalen Schwefelgehalt von Diesel und Benzin bringen die Betreiber von Raffinerien in Zugzwang: Bis 2005 dürfen nur noch 50 ppm (parts per million) Schwefel im Treibstoff sein. Nach Expertenschätzungen müssen zur Einhaltung des Grenzwerts allein in Europa bis zu 15 Milliarden Euro investiert werden. Siemens hat ein Simulationswerkzeug entwickelt, das es Raffinerien, Gasaufbereitern und Kokereien ermöglicht, den Schwefelemissionsgrad mit einem optimierten Betrieb zu senken und die Zuverlässigkeit der Anlage zu erhöhen. Das Programm Clausim unterstützt außerdem die effiziente Planung von Neubauten, die oft überdimensioniert werden, was für die Betreiber Investitionskosten spart. Clausim untersucht Störungen von Prozessen, indem es die physikalischen und chemischen Abläufe einer Anlage analysiert. Damit können schädigende Verunreinigungen frühzeitig erkannt und reduziert werden. Mit Clausim können so auch die Betriebskosten verringert und die Lebensdauer erhöht werden.

Raffineriegasströme und Gasströme in Kokereien enthalten unerwünschte schwefelhaltige Bestandteile, meist Schwefelwasserstoff (H2S), die entfernt werden müssen, da ein Verbrennen zu hohem Ausstoß an Schwefeldioxid führen würde. Im so genannten Claus-Prozess werden H2S-haltige Gase in einer thermischen und katalytischen Stufe zu etwa 97 Prozent in reinen Schwefel umgewandelt, der an die chemische Industrie als Rohstoff verkauft wird. Anschließend kommt das so genannte Tailgasverfahren zum Einsatz, das 99,9 Prozent Entschwefelung erreicht. Clausim ist für alle Claus-Anlagen und rund 90 Prozent aller weltweit installierten Tailgasverfahren anwendbar. Das System kann in die Prozessleittechnik der Anlagen eingebunden werden. Es berücksichtigt dabei auch typische Verunreinigungen der Abluft durch Kohlenwasserstoffe oder Ammoniak, welche die Entschwefelung erschweren.

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens Technikkommunikation

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