Eiweißbestandteile kommen nicht durch: Neue Erkenntnisse zur Alzheimerschen Erkrankung

Bei der Alzheimerschen Erkrankung sterben die Nervenzellen im Gehirn durch vermehrte Ablagerungen von Eiweißbestandteilen ab. Dieses sogenannte Amyloid wird aus einem Vorläuferprotein gespalten.

Das toxische Amyloid wird nicht nur im Gehirn gebildet, sondern auch im übrigen Körper. Es wird über einen Transportmechanismus durch die Blut-Hirn Schranke ins Gehirn geschleust. Zentraler Bestandteil dieses Transportmechanismus ist ein Molekül an der Oberfläche von Zellen, der sogenannte „Receptor for Advanced Glycation Endproducts“ (RAGE).

„Uns ist erstmalig gelungen zu zeigen, dass eine neue Substanz diesen Transport blockiert und so die Ablagerung von Amyloid im Gehirn verhindert“, sagt PD Dr. Günter Fritz. „Auch verhindert die neue Substanz die Ausbildung einer entzündlichen Reaktion, die vermutlich zur Hirnschädigung bei der Alzheimerschen Krankheit beiträgt.“

Aus den Ergebnissen ergeben sich unter Umständen neue Therapiemöglichkeiten der Alzheimerschen Krankheit.

Mehr als 20 Prozent der über 85-jährigen Menschen weltweit leiden an Alzheimer. Sie geht mit schweren Störungen des Erinnerungsvermögens und des Verhaltens, der Demenz, einher. In Deutschland gibt es etwa 700.000 Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind und jedes Jahr werden ca. 120.000 neue Fälle diagnostiziert.

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Benjamin Waschow idw

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