"Katz und Maus-Dynamik" zwischen Viren und Immunzellen
Kieler Physiker entwickeln Modell
Die Wechselwirkung zwischen Aktion und Reaktion zwischen Viren und dem menschlichen Immunsystem hat eine physikalische Forschergruppe an der Universität Kiel mit Hilfe mathematischer Modelle untersucht.
Wie Katz und Maus: Viren verändern sich ständig, um zu überleben. Auf sie reagiert das menschliche Immunsystem, das eine möglichst perfekte Abwehr aufzubauen versucht. Dieses Zusammenwirken ist nun von Dr. Stefan Bornholdt und seiner Forschergruppe am Institut für Theoretische Physik der Universität Kiel untersucht worden.
Während es seit längerem bereits ein mathematisches Verfahren gibt, das die evolutionären Eigenschaften von Viren beschreibt, gehen die Kieler Forscher ein Stück weiter: Sie modellieren im Rechner das Training der menschlichen Immunzellen in Reaktion auf die Evolution der Viren. Eine wesentliche Rolle kommt bei der Reaktion den Rezeptoren der Immunzellen zu, die in ihrer Gesamtheit quasi als „Sinnesorgan“ fungieren und die Veränderung der Viren auskundschaften.
Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in der nächsten Ausgabe der Physical Review Letters am 11. Februar veröffentlicht. Die Erkenntnis über die neuen strategischen Details in der Reaktion des Immunsystems birgt vielfältige Anregungen für die auf diesem Gebiet wirkenden Biologen und Mediziner.
Englisches Resümee des Beitrags: http://www.arxiv.org/abs/cond-mat/0108353
Kontakt: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Theoretische Physik und Astrophysik, Dr. Stefan Bornholdt, Tel. 0431/880-4071, Fax 0431/880-4094, bornholdt@theo-physik.uni-kiel.de
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