Software sagt Krebsrisiko voraus

Bisher höchste Genauigkeit der Prognose erreicht

Wissenschafter von Cancer Research UK haben mit dem Boadicea Programm die bisher genaueste Möglichkeit geschaffen, das Risiko einer Erkrankung an Brust- oder Eierstockkrebs vorherzusagen. Seine größere Genauigkeit verdankt die Software der Berücksichtigung einer größeren Anzahl von genetischen Mutationen, die mit Krebs in Zusammenhang stehen. Geplant ist, das Programm für die Identifizierung von Frauen anzubieten, die weitere Tests benötigen. Details des Programms wurden im British Journal of Cancer veröffentlicht.

Der leitende Wissenschafter Doug Easton erklärte, dass das Boadicea Programm darauf abziele, genetische Tests auf jene Frauen zu beschränken, die am ehesten über genetische Mutationen verfügen. „Boadicea ermittelt das Krebsrisiko mittels Auswertung von genauen Informationen über Krebserkrankungen in der Familie. Das Programm berechnet das Risiko des Bestehens einer bestimmten krebsverursachenden genetischen Mutation und das allgemeine Risiko einer Krebserkrankung.“ Boadicea sagt das Krebsrisiko basierend auf genauen genetischen Daten von 1.484 Frauen mit Brustkrebs und 156 Familien mit mehrfachen Erkrankungen an Brust- und Eierstockkrebs voraus.

Das Team hat gerade die Tests hinsichtlich der Genauigkeit des Programms beendet. Es wurde dafür eingesetzt, ein hohes genetisches Risiko bei Frauen festzustellen, deren Familiengeschichte in der Vergangenheit von Ärzten aufgezeichnet wurde. Der Vergleich der Ergebnisse des Programms mit genetischen Tests bestätigte laut BBC seine Stärken. Zahlreiche Gene sind für das ererbte Brustkrebsrisiko einer Frau verantwortlich. Viele dieser Gene haben alleine nur einen geringen Effekt. Gemeinsam verfügen sie jedoch über einen großen Einfluss. Die für das Programm genutzten genauen Familiendaten erlauben die Einflüsse aller dieser Gene zu berücksichtigen. Dazu gehören sogar jene, für die es keinen biologischen Test gibt. Laut Easton sind BRCA1 und BRCA2 gemeinsam für weniger als 20 Prozent der Brustkrebserkrankungen in Familien verantwortlich. Daher sei es für die Genauigkeit eines derartigen Computerprogramms entscheidend, dass auch die anderen Mutationen berücksichtigt werden.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer