Malaria kommt nach Europa

Malaria ist eines der wichtigsten Themen auf dem weltgrößten Reisemedizin-Kongress vom 27.-31. Mai in Innsbruck (CISTM7 – 7th Conference of the International Society of Travel Medicine). Malaria galt bislang als ferne Tropenkrankheit, doch die tödliche Gefahr hat mittlerweile auch Europa erreicht. Gerade aus dem Top-Urlaubsland 2001 der Deutschen, der Türkei, wurden in den letzten Monaten Malaria-Fälle gemeldet. Jährlich erkranken nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit zwischen 300 und 500 Millionen Menschen an Malaria – die Mehrheit von ihnen in Afrika. Durch die Zunahme des Massentourismus sind aber auch vermehrt deutsche Reisende von dieser gefährlichen Infektionskrankheit bedroht. Etwa 1000 Fälle werden hierzulande pro Jahr registriert – und für 1-2% der Betroffenen hat dieses heimtückische „Urlaubssouvenir“ tödliche Folgen.

Das Risiko an Malaria zu erkranken, ist bisher noch vor allem auf die Tropen beschränkt. Doch Klimaforscher warnen – durch die globale Erwärmung können schon in wenigen Jahren neue Malariarisikogebiete entstehen – auch in Europa. Bis zu 60% der gesamten Weltbevölkerung könnten dann in Risikogebieten leben. Bereits heute werden – wie das Beispiel Türkei zeigt – immer wieder Fälle aus Ländern gemeldet, die bisher noch nicht zu den Gefahrenzonen gehörten. So zählen Wissenschaftler auch große Regionen im südlichen und östlichen Europa künftig zu potentiellen Malaria-Endemiegebieten – eine Seuche breitet sich aus.

Der Kampf gegen diese Infektionskrankheit ist schwierig, doch es besteht Hoffnung. Viele Medikamente, die heute zur Malaria-Prophylaxe eingesetzt werden, haben Nebenwirkungen. Da sie meist auch nur einen Wirkort bei der Bekämpfung der Malariaerreger haben, kommt es zunehmend zu Resistenzen und damit zur Unwirksamkeit der Präparate. Doch Wissenschaftler haben jetzt Wege gefunden, um den Vermehrungszyklus der Malariaerreger im Körper des Menschen an verschiedenen Stellen gleichzeitig zu unterbrechen. Mit der Folge, dass solche Präparate auch gegen Erreger wirken, die gegen andere Medikamente bereits resistent sind. Es handelt sich also um eine sehr sichere und zudem gut verträgliche Malariavorsorge: Eine neue Chance im Kampf gegen – die oftmals tödliche Seuche – Malaria.

Weitere ausführliche Informationen zu Malaria, zu praktischen Vorbeugemaßnahmen sowie detaillierte Karten der Malariarisikogebiete weltweit finden Sie unter www.fit-for-travel.de, dem kostenlosen Internetangebot des Münchner Tropeninstituts.

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Monika Struck ots

Weitere Informationen:

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