Neues Lagerkonzept mit Stirnverzahnung

Normalerweise erfolgt die Übertragung des Antriebsmomentes zwischen dem Radlager und der Gelenkglocke im Auto über eine Radialverzahnung. Um die Montage zu erleichtern hat diese Verzahnung in der Regel ein gewisses Spiel. Durch die tägliche Belastung im Fahrbetrieb besteht das Risiko, dass sich der Verband über das Montagespiel hinaus permanent weiter lockert – eine unangenehme Geräuschkulisse bis hin zu Ausfällen des Lagers können die Folgen sein. Abhilfe schafften bisher Lösungen, die das Radialspiel konstruktiv auf Null reduzierten.

Mit dem Radlagermodul Gewicht einsparen

Das neue FAG Radlagermodul mit Stirnverzahnung lässt sich laut Hersteller einfach montieren, indem die selbst zentrierende Axial-Verzahnung an die Gelenkglocke angelegt und über die Zentralschraube im Verband fixiert wird. Im Betrieb bleibt das Lager komplett spielfrei in der Verzahnung und sitzt fest auf Gebrauchslebensdauer.

Zudem wiegt das System im Vergleich zu einem konventionellen Lager rund 10% weniger. An vier Rädern im Fahrzeug summiert sich die Gewichtseinsparung zu deutlich mehr als 1 kg.

Der Wälznietbund macht es möglich

Die Idee der Stirnverzahnung ist nicht neu – allerdings ist die wirtschaftliche Herstellung dieses Konstruktionsdetails erst durch die Nutzung des Wälznietbunds als Träger der Verzahnung möglich geworden. Im neuen Radlagerkonzept wird die Stirnverzahnung durch hochpräzise Kaltumformung auf dem Wälznietbund aufgebracht. Umfangreiche Versuchsreihen haben gezeigt, dass die Momentenübertragung bei der Stirnverzahnung im Vergleich zur Radialverzahnung vor allem durch den größeren Durchmesser des Verzahnungsteilkreises deutlich höher ist.

Die Schaeffler-Ingenieure arbeiten seit 2004 an der neuen Konstruktionsidee – schon im nächsten Jahr ist eine Serieneinführung in allradgetriebenen Limousinen der Mittel- und Oberklasse geplant. Sukzessive werden mehr und mehr Stirnverzahnungen die heute noch üblichen Radialverzahnungen auch in anderen Fahrzeugklassen ablösen.

Media Contact

Stefanie Michel MM MaschinenMarkt

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