Algenwachstum von Satelliten beobachtet

Nordatlantik: Phytoplankton blüht auf – Rückschlüsse auf globale Erwärmung

Das Algenwachstum im Nordatlantik wird nun mit Hilfe von Satelliten überwacht. Je grüner ein Ozean aus dem All aussieht, desto mehr Chlorophyll bilden seine Mikroorganismen. Das Forschungsprojekt soll weitere Aufschlüsse über das Leben im Ozean geben, berichtet das Wissenschaftsmagazin Science. Das Wachstum der winzigen Grünalgen bildet die Grundlage der Nahrungskette im Ozean.

Phytoplankton speichert bei seinem Wachstum Mrd. Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid, daher sind diese Forschungsergebnisse für die Rückschlüsse auf die globale Erwärmung so wichtig. „Aus dem Weltraum lässt sich die Frühlingsblüte der größten Grünfläche der Erde im Nordatlantik über rund 2.000 Kilometer beobachten,“ so David Siegel, Professor für Geographie an der University of California in Santa Barbara. Anhand der ausgewerteten Satellitenbilder und deren grüner Färbungen konnten die Forscher erkennen, dass sich die Algenblüte mit rund 20 Kilometern pro Tag in nördliche Richtung ausbreitet.

Aus der Farbe der Ozeane lässt sich sowohl auf die Lebensbedingungen der Algen und den Nährstoffgehalt als auch auf die Temperaturen, beeinflusst durch die globale Erwärmung, schließen. Die Beobachtungen mit dem Sea-viewing Wide Field of View Sensor (Sea WiFS) sollen den Forschern Aufschluss über den gesamten Kohlenstoff-Kreislauf auf der Erde geben. Der Prozess an sich ist den Wissenschaftlern bekannt, unklar sind aber die genauen Vorgänge innerhalb der Nahrungskette und der weitere Verbleib der Algen nach deren Absterben.

Seit einigen Jahren versuchen verschiedene Meeresbiologen künstlich größere Mengen von CO2 im Meer zu speichern. Mit Hilfe der neuesten Erkenntnisse soll auch die bereits vor über 50 Jahren entwickelte Theorie vom Wissenschaftler Harald Sverdrup über die Blüte der Algen überprüft werden können.

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Wolfgang Weitlaner pte.monitor

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