Digitalisierung im Mittelstand

Produktionshalle der Firma Seidel in Marburg, die Industriepartner im Forschungsprojekt „Intelligente Produktionssteuerung im digitalisierten Unternehmen“ ist. Seidel

Im digitalisierten industriellen Fertigungsprozess fallen heute massenhaft Daten an, die einer verbesserten Planung und Steuerung der Produktion dienen könnten. Vor allem mittelständische und kleine Unternehmen nutzen diese Chance der Digitalisierung bisher nur unzureichend. Neben Know-how und IT-Ressourcen fehlt ein geeignetes Dienstleistungsangebot.

Die Wissenschaftler arbeiten deshalb an einer IT-Architektur, die Fertigungs-, Planungs- und Managementebene verknüpft. Sie wollen damit eine optimale Überwachung der Produktion erreichen, so dass die Unternehmensführung kontinuierlich den Fertigungsprozess verfolgen und auf Engpässe und Verzögerungen flexibel reagieren kann.

Der Planungsprozess wird durch Simulation der Produktion unterstützt. Der Planer hat dabei die Möglichkeit, Konsequenzen bestimmter Entscheidungen zunächst am Rechner zu untersuchen.

„Die systematische und automatisierte Erhebung von Daten, die direkt während der Fertigung in den Produktionsmaschinen anfallen, ermöglicht eine genauere Vorhersage der tatsächlichen Ressourcennutzung. Mit Hilfe von Planungsinstrumenten und Simulationswerkzeugen können einzelne Aufträge oder ganze Fertigungsprogramme vorausberechnet werden.

Aus den Ergebnissen können genauere Prognosen von Durchlaufzeiten und Terminen abgeleitet werden. Unmittelbare Effekte einer solchen intelligenten Planung sind eine höhere Liefertreue sowie eine effizientere Auslastung der Ressourcen im Unternehmen“, so Guckert.

Das Projekt konzentriert sich auf den Bedarf mittelständischer Unternehmen mit Stückgutfertigung. Die Partner planen die Gründung eines Unternehmens, das die entwickelten Modelle und Basiswerkzeuge vermarktet und dauerhaft Systeme zur Digitalisierung von Produktionsprozessen sowie Beratung anbietet.

Das Forschungsvorhaben läuft zwei Jahre und hat ein Gesamtvolumen von mehr als 800.000 Euro. Es wird im Rahmen der hessischen „Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“ (Loewe) unterstützt.

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Erhard Jakobs idw - Informationsdienst Wissenschaft

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