Erforschung der Fischbestände vor Grönland

Sechs Wochen lang, vom 13. Oktober bis 25. November 2005, werden Hamburger Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalt für Fischerei in grönländischen Gewässern Grundfischbestände untersuchen und ozeanographisch-klimatologische Messungen durchführen.

Am 13. Oktober verlässt das deutsche Fischereiforschungsschiff ’Walther Herwig III’ seinen Heimathafen Bremerhaven zu seiner 280. Reise. Die Forschungsreise führt zunächst in das ostgrönländische Gebiet auf die Dohrnbank (zwischen Ostgrönland und Island). Dort werden die grönländischen Kabeljau- und Rotbarschbestände sowie andere ökologisch wichtige Grundfischarten wie der Schwarze Heilbutt wissenschaftlich untersucht. Der grönländische Kabeljaubestand befindet sich seit 1991 auf einem sehr niedrigen Niveau, zeigt aber schwache Erholungstendenzen.

Die Erfassung der Nachwuchsjahrgänge steht im Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses, da deren Überlebensraten und Wachstum die zukünftige Entwicklung des Bestandes bestimmen. Daneben werden in enger Kooperation mit dem Naturinstitut in Nuuk (Westgrönland) geschlechtsreifen Fischen Gewebeproben für genetische Analysen entnommen, um u. a. zu klären, ob die unter Ostgrönland gefangenen Kabeljaue aus den Laichgebieten südwestlich von Island zugewandert sind.

Parallel zu den Bestandsuntersuchungen steht die Messung klimatischer Veränderungen in den Gewässern um Grönland auf dem Fahrtprogramm. An internationalen Standardpositionen werden mittels Unterwasser-Meßsystemen Temperatur-, Dichte- und Salzgehaltsprofile in der Wassersäule aufgenommen, um den Einfluss klimatischer Parameter auf die grönländischen Fischpopulationen zu untersuchen. Die ozeanographischen Messungen werden unter Beteiligung des Polarinstituts in Murmansk durchgeführt.

Die jährlich durchgeführten wissenschaftlichen Bestandsaufnahmen sind die einzige von der kommerziellen Fischerei unabhängige Informationsquelle zur Beurteilung der Fischpopulationen in diesem Seegebiet. Nach Abschluss der Untersuchungen vor Ostgrönland wird die ’Walther Herwig III’ Ende Oktober mit dem westgrönländischen Teil der Reise beginnen.

Am 14. November wird die ’Walther Herwig III’ in Nuuk einlaufen. Dort finden Gespräche und Vorträge mit Vertretern des Naturinstituts, Vertretern der lokalen Fischerei und Vertretern aus dem politischen Leben Grönlands statt. Die Reise endet am 25. November in Bremerhaven.

Die Online-Berichterstattung über die Forschungsreise kann ab der dritten Oktoberwoche im Internet unter www.bfa-fish.de/ish/cruises/wh/wh280/wh280.html verfolgt werden.

Für Rückfragen steht Ihnen Herr Dipl. Oz. Manfred Stein vom Institut für Seefischerei der Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Palmaille 9, 22767 Hamburg, Tel. 040/38905-174, Fax 040/38905-263 zur Verfügung.

Media Contact

Manfred Stein Bfa. für Fischerei

Weitere Informationen:

http://www.bfa-fisch.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer