Reparier’ mich! Smarte Teile melden sich zur Wartung an

Das Fraunhofer IAO ist an dem neu gestarteten EU-Projekt SMMART beteiligt. 27 Partner aus elf europäischen Ländern entwickeln darin ein Wartungssystem für die Transportindustrie. Über so genannte Smart Tags können Wartungsfirmen kritische Teile von Helikoptern, Flugzeugen oder LKWs kontrollieren.


25 000 Einzelteile, über 3000 Schaufeln und jede dieser Schaufeln ist jahrelang einem Gasstrom ausgesetzt, der mit über 1700 Grad Celsius mit Überschallgeschwindigkeit aus der Brennkammer tritt: Moderne Flugzeugtriebwerke müssen viel aushalten. Der kleinste Materialfehler, Ermüdungsbruch oder Haarriss kann zur Katastrophe führen, wenn er nicht rechtzeitig erkannt wird. Eine systematische und regelmäßige Wartung ist hier nicht nur Pflicht, sondern mitunter Lebensrettung.

Trotz regelmäßiger Wartungen kommt es immer wieder zu Zwischenfällen, weil ein Schaden übersehen wurde oder erst kurz nach der Wartung auftrat. Mit so genannten „Smart Tags“ soll genau das zukünftig verhindert werden: diese kleinen Speichermedien sind beispielsweise direkt an kritischen Flugzeugteilen angebracht und senden Informationen über den jeweiligen Zustand des Teils per Satellit an eine zentrale Datenbank – und das in Echtzeit.

27 Partner aus elf europäischen Ländern entwickeln dieses Wartungssystem im EU-Projekt SMMART -System for Mobile Maintenance and Accessible in Real Time. Das Fraunhofer IAO ist eines von vier Fraunhofer-Instituten innerhalb des Projekts. Koordinator ist der französische Turbinenhersteller Turbomeca. Mit Turbomeca und dem schwedischen Automobilhersteller Volvo als industrielle Projektpartner sind die Anwendungsfälle hauptsächlich in der Luftfahrt und bei Nutzfahrzeugen angesiedelt.

Ziel des Projekts ist es, ein System zu entwickeln, das verschiedenste Parameter von Helikopter-, Flugzeug- oder LKW-Teilen jederzeit für die Planung und Durchführung von Wartungsaktivitäten mobil zur Verfügung stellt. Ein gutes Beispiel für den Einsatz des neuen Systems ist die Wartung von Hubschraubern, die sowohl von Krankenhäusern als auch zur Bergrettung oder Verkehrsüberwachung genutzt werden. In diesen Fällen ist die Laufzeit und Nutzung der Turbinen für Wartungsfirmen oft ein schwarzer Fleck auf der Landkarte. Mit den Smart Tags lassen sich zukünftig unnötig lange Standzeiten und Engpässe in der Wartung vermeiden. Das rettet nicht nur Leben, sondern spart auch Kosten.

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer IAO
Sven Schimpf
Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Telefon: +49 (0) 7 11/9 70-24 57, Fax: +49 (0) 7 11/9 70-22 99
E-Mail: sven.schimpf@iao.fraunhofer.de

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Juliane Segedi idw

Weitere Informationen:

http://www.iao.fhg.de/

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