Die moderne Sensorik ist die Speerspitze der Innovation
Zu den Highlights der Tagung gehörte unter anderem ein vom Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik gemeinsam mit der Hochschule Furtwangen und der Universität Freiburg entwickeltes Sensorarray zur Luftqualitätsmessung.
Dieses vereint erstmals zwei Metalloxid-Gassensoren, einen Feuchtesensor aus porösem Silizium und einen Platin-Temperatursensor auf einem Chip. Die thermische Entkopplung der bei sehr unterschiedlichen Temperaturen arbeitenden Gas- und Feuchtesensoren erfolgt durch die Anordnung der Sensoren auf getrennten „Hotplates“. Auf diese Weise konnten die verschiedenen Sensortypen auf einem 6 mal 8 mm2 großen Chip monolithisch integriert werden. Auf diese Weise ist das Sensorarray in der Lage, zugleich die für eine Luftgütebestimmung relevanten Gase in Verbindung mit der relativen Feuchte der Luft zu messen.
Eine neue Dimension der Werkstoffprüfung
Eine Speerspitze der Innovation stellen zweifelsohne Sensorsysteme dar, die sich der Terahertz-Technik bedienen. Die Terahertzstrahlung, auch Submillimeterwellen genannt, liegt im elektromagnetischen Spektrum zwischen der Infrarot- und der Mikrowellenstrahlung. Mit ihrer Hilfe wird der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung eine neue Dimension erschlossen. „Abbildende Verfahren mit Hilfe von Terahertz-Wellen besitzen ein großes Potenzial für berührungslose Messverfahren und die Qualitätskontrolle von industriellen Objekten“, erläutert Professor Dr. René Beigang vom Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik in Kaiserslautern. Die Terahertz-Bildgebung ermögliche es bereits heute, Bildpunkte mit Wiederholraten im Hz-Bereich abzutasten und so Eigenschaften wie Geometrie, Schichtenfolge oder Dichte zu erfassen.
Körperwärme als Energiequelle
Zu den größten Herausforderungen der Technik gehört die Bereitstellung energieautarker Sensoren. Zwar ist es kontinuierlich gelungen, den Energieverbrauch von elektronischen Schaltungen immer weiter zu reduzieren, von einem wirklich energieautarken System war man immer noch ein Stückchen entfernt. In einer Kooperation haben das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM, das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS jetzt gemeinsam diese Lücke schließen können.
Anlässlich der Tagung wurde ein energieautarkes Sensormodul vorgestellt, das ausschließlich mit Körperwärme durch einen Thermogenerator elektrisch versorgt wird. Angaben der Fraunhofer-Gesellschaft zufolge sei die Vermeidung einer zu großen Wärmeleitung der Module ein Hauptproblem für die Entwicklung von Thermogeneratoren im Niedrigtemperaturbereich zum Betreiben von energieautarken Sensoren. Neben einer ausreichenden thermischen Isolation der kalten und heißen Seite am Bauelement müsse vor allem die Wärmeleitung des thermoelektrischen Materials reduziert werden.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.vde.comAlle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik
Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.
Neueste Beiträge
Die Sonne im Blick
Zerfall von nackten Thallium-205-Ionen enthüllt Geschichte über Millionen von Jahren. Die Sonne, der lebenserhaltende Motor der Erde, erzeugt ihre gewaltige Energie durch den Prozess der Kernfusion. Gleichzeitig setzt sie dabei…
Durchbruch für 5G und 6G
Fraunhofer HHI und Partner präsentieren weltweit ersten Open-Source-5G-FR2-MIMO-Demonstrator. Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) und seine Partner Allbesmart, National Instruments (NI) und TMYTEK haben den weltweit ersten Open-Source 5G FR2 MIMO Demonstrator…
Neue Brennstofftechnologien für Fusionskraftwerke
Forschende des KIT und Partner entwickeln ersten Brennstoffkreislauf für Stellaratoren. Durch fast grenzenlose Energieerzeugung könnte die Kernfusion viele Versorgungsprobleme lösen. Doch die technische Umsetzung ist komplex und für den praktischen…