Biomarker-Chip für Parkinson: RUB-Forscher entwickeln neues Testverfahren

Mit dem Ziel, ein einfaches und minimal-invasives Testverfahren für das Parkinson-Syndrom zu entwickeln, haben sich Forscher des Bochum-Dortmunder Verbundprojektes „ParkCHIP“ im Spitzentechnologiewettbewerb „Hightech.NRW“ durchgesetzt.

Mit 3,3 Millionen Euro fördert das Land in den nächsten drei Jahren die Entwicklung eines Biomarker-Chips zur Früherkennung der Pakinsonerkrankung unter Federführung des Medizinischen Proteom-Centers (MPC) der RUB. Forscher des MPC kooperieren in diesem Projekt mit der Neurologischen Universitätsklinik im St. Josef-Hospital (Klinikum der RUB), der Protagen AG (Dortmund) und mit dem Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (BGFA, Institut der RUB).

Parkinson möglichst frühzeitig erkennen

Ziel des Verbundprojekts ParkCHIP ist, den Prototyp eines Biomarker-Chips für das Parkinson-Syndrom zu entwickeln. Der Chip soll sowohl in der medizinischen Forschung als auch in der Diagnostik zum Einsatz kommt. Biomarker, die die Krankheit und deren Verlauf charakterisieren, werden für schwierig diagnostizierbare Erkrankungen wie das Parkinson-Syndrom dringend benötigt. Der Mini-Biomarker-Chip zeigt ein verändertes Repertoire von Autoimmunantikörpern bei Parkinson-Patienten an. Das ist ein neuer Ansatz in der Forschung: Ein einfaches, minimal-invasives Testverfahren für das Parkinson-Syndrom soll es in Zukunft ermöglichen, die Diagnose zu erleichtern, die Progressionsrate besser zu beurteilen, den natürlichen Krankheitsverlauf genauer zu verstehen und Parkinson möglichst frühzeitig bei Patienten zu erkennen.

ParkCHIP schafft Arbeitsplätze

Langfristig soll dieses Projekt zahlreiche Arbeitsplätze in NRW schaffen, denn die innovative Strategie zur Identifizierung von Autoimmunantikörpern als Biomarker lasse sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf andere neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer übertragen, so die Projektpartner. „ParkCHIP“ überzeugte die Jury des 2008 erstmalig ausgelobten Spitzentechnologiewettbewerbs des NRW-Innovationsministeriums. Gefördert werden branchenübergreifende neue Hightech-Projekte, die auf international herausragender Spitzenforschung aufbauen. Bis 2013 stehen dafür bis zu 170 Millionen Euro in drei Wettbewerbsrunden aus dem NRW-EU-Ziel2-Programm zur Verfügung. Zwei Wettbewerbsrunden sind bereits abgeschlossen, die dritte Ausschreibung startet Ende des Jahres. Landesweit hatten sich mehr als 250 Partner aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen an den beiden ersten Ausschreibungen des Spitzentechnologiewettbewerbs beteiligt.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Helmut E. Meyer, Dr. Michael Grzendowski, Medizinisches Proteom-Center der RUB; Tel. 0234/32-29264, E-Mail: helmut.e.meyer@rub.de, michael.grzendowski@rub.de

Redaktion: Jens Wylkop

Media Contact

Dr. Josef König idw

Weitere Informationen:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer