Verbindungen aus kreuzblütigen Gemüsesorten unterstützen die Vernichtung von Krebszellen

Ein Forscherteam der Christchurch School of Medicine and Health Science an der neuseeländischen University of Otago hat nun entdeckt, dass Verbindungen aus kreuzblütigen Gemüsesorten, wie Brokkoli, Rosenkohl oder Brunnenkresse dabei helfen, Krebszellen zu vernichten, die gegen andere Behandlungen resistent sind.

Das Team um Dr. Mark Hampton konnte zeigen, dass natürlich vorkommende chemische Verbindungen, genannt Isothiocyanate, die in kreuzblütigen Gemüsesorten zu finden sind, eine Selbstzerstörung von Krebszellen auslösen. Auch bei Zellen mit einem hohen Anteil des Protein Bcl-2 konnte diese Wirkung nachgewiesen werden. Die besondere Gefahr des Bcl-2 Proteins liegt in der Tatsache, dass es Zellen gegenüber einer normalen Selbstzerstörung resistent macht. Dieser, auch Apoptose genannte, Prozess eines programmierten Zelltodes ist jedoch entscheidend für die Entfernung kranker Zellen aus dem Körper. „Eine Krebszelle mit einem hohen Bcl-2 Anteil hat eine erhöhte Resistenz gegenüber Chemotherapie-Medikamenten, die zur Zerstörung eines Tumors eingesetzt werden“, erläutert Dr. Hampton. „Wir konnten zeigen, dass Bcl-2 die Krebszellen jedoch nicht gegen bestimmte Isothiocyanate schützen kann.“

Die Erkenntnisse der neuseeländischen Forscher eröffnen wichtige Wege in der Entwicklung neuer Krebsmedikamente, die den Isothiocyanaten kreuzblütiger Gemüsesorten nachempfunden sind. Derartige Medikamente könnten den durch Bcl-2 aufgebauten Schutzmechanismus von Krebszellen durchbrechen und sie so für andere Behandlungen empfänglicher machen. In weiteren Schritten soll nun die genaue Wirkung von Isothiocyanaten innerhalb von Zellen erforscht werden.

Weitere Informationen:
Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
Pressestelle
Friedrichstr. 95
10117 Berlin
Email: berlin@ranke-heinemann.de
Tel.: 030-20 96 29 593
Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund ist die zentrale Verwaltungsstelle aller australischen und neuseeländischen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, zuständig für Wissens- und Forschungstransfer, Forschungsförderung sowie Studenten- und Wissenschaftleraustausch und für die Betreuung von Studierenden und Schülern, die ein Studium Down Under vorbereiten.

Media Contact

Sabine Ranke-Heinemann idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Atomkern mit Laserlicht angeregt

Dieser lange erhoffte Durchbruch ermöglicht neuartige Atomuhren und öffnet die Tür zur Beantwortung fundamentaler Fragen der Physik. Forschenden ist ein herausragender Quantensprung gelungen – sprichwörtlich und ganz real: Nach jahrzehntelanger…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Forschende nutzen ChatGPT für Choreographien mit Flugrobotern

Robotik und ChatGPT miteinander verbinden… Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) hat gezeigt, dass Large Language Models in der Robotik sicher eingesetzt werden können. ChatGPT entwickelt Choreographien…

Partner & Förderer