Anbauchancen für Kulturheidelbeere in Brandenburg


In Müncheberg optimieren Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung (ZALF) und Landesanstalt für Gartenbau (LfG) den Anbau der blauen Beeren für Brandenburgs Standortverhältnisse

Kommerzieller Anbau von Kulturheidelbeeren auf agrarischen Flächen verlangt Konzepte, die die Verhältnisse in einem Waldboden nachempfinden. Bei sachkundiger Bodenpflege können sich die für die Strauchwurzeln unverzichtbaren Bodenpilze gut entwickeln. Damit wird der Anbau der Kulturheidelbeere auf agrarischen Flächen des Landes Brandenburg umweltverträglich und wirtschaftlich möglich.

Die Heidelbeere gedeiht wie alle Ericaceen (z.B. auch die Besenheide) nur bei einer Verbindung von Pilzgeflechten mit ihren Wurzeln. Diese natürliche Symbiose wird bei der Aufzucht der ertragsstarken Kulturheidelbeersträucher in Baumschulen aufgebaut. Beim Anbau auf baumfreien Agrarflächen sind diese Pilze aber durch Mangel an organischer Bodensubstanz sowie durch falsche Düngung allerdings gefährdet. Langjährige, auf brandenburgische Standortverhältnisse bezogene Forschungen des ZALF gemeinsam mit der Abteilung Obstbau der LfG haben gezeigt, dass der märkische Sand bei Bewässerung und Zufuhr von Baumhackschnitzeln (Mulchauflage) gute Anbaueignung gewinnt.
Die bisher in Deutschland nur in Niedersachsen angebaute Kulturheidelbeere ist bei Beachtung der praxisrelevanten Anbauempfehlungen aus Müncheberg, wie Sortenwahl, Bestandesdichte, Düngung und Mulchauflage, auch für Brandenburg wirtschaftlich vielversprechend.
Bei der Nutzung von Landschaften ergeben sich Interessensüberschneidungen. Das ZALF erkennt solche Konflikte im Vorfeld und entwickelt Vermeidungs- bzw. Lösungsstrategien. Die Forschung zur standortgerechten Optimierung erfolgversprechender neuer Anbaufrüchte ist Teil dieser Aufgaben.

Das ZALF gehört zusammen mit 77 anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. (WGL). Das Spektrum der Leibiz-Institute ist breit und reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften und Museen mit angeschlossener Forschungsabteilung. Die Institute arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär. Sie sind von überregionaler Bedeutung, betreiben Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Näheres unter: http://www.wgl.de.

Kontakt:
ZALF
Dr. Claus Dalchow
Tel.: (03 34 32) 82 202
Fax: (03 34 32) 82 223
e-mail cdalchow@zalf.de


Gerne liefern wir detaillierte Angaben zu Anbauempfehlungen auf der Grundlage von 7-jährigen praktischen Erfahrungen. Bildmaterial zu dem von der “Deutschen Bundesstiftung Umwelt” geförderten Projekt (1999-2002) kann ebenfalls angefordert werden.

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

Media Contact

Dr. Frank Stäudner

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Robotisch assistiertes Laserverfahren soll OP-Risiken minimieren

Eine Spinalkanalstenose – eine knöcherne Verengung des Wirbelkanals – kann für Betroffene zur Qual werden. Drückt sie auf das Rückenmark, drohen ihnen chronische Schmerzen und Lähmungserscheinungen. Häufig hilft dann nur…

Verbesserte Materialien für die Verbindungen von Mikrochips

Leistungsfähiger, stromsparender, komplexer – Hersteller von modernen Microchips sehen sich stetig neuen Herausforderungen gegenüber, auch in Bezug auf die dort notwendigen elektrischen Verbindungen. Das Fraunhofer IPMS und BASF widmen sich…

Inspiriert von der Natur: Biophysiker aus dem Projekt InCamS@BI entwickelt neuartige Mikroplastikfilter im Labor

Heutzutage ist es überall zu finden: Mikroplastik. Es wird insbesondere durch die Luft und durchs Wasser in die entlegensten Winkel der Erde transportiert. Eine der großen Fragen lautet: Wie können…