Tierproduktion USA: So wird Schweinegülle umweltfreundlich
Die stark ammoniakhaltige Schweinegülle kann mit einer neuen Technik aus den USA aufgearbeitet werden. Dies wird im amerikanischen Wissenschaftsmagazin „Agricultural Research“ berichtet.
Hierzu wird die Schweinegülle mit den nitrifizierenden Bakterien Nitrosomomas und Nitrobacter versetzt, die in Gelkapseln eingeschlossen sind. Die Hülle der Kapseln ist für Ammoniak, Kohlendioxid und Sauerstoff durchlässig. Das Ammoniak wird von den Bakterien mit Sauerstoff erst zu Nitrit und dann zu Nitrat reduziert. Dann wird bei der Denitrifizierung das Nitrat von heterotrophen Bakterien in Stickstoff umgewandelt, welches wiederum als geruchsloses Gas in die Atmosphäre entweicht.
Mit dieser Methode können 97 bis 100 Prozent des Ammoniaks aus der Schweinegülle entfernt werden.
Alle Vorgänge finden in einem wechselweise belüfteten Reaktor statt. Die Bakterien sind durch den hohen Gehalt an Ammoniak in der Gülle normalerweise in ihrer Aktivitaet eingeschränkt (Substratüberschusshemmung).
Unter dem Schutz der Gelkapseln koennen sie sich leichter an die Umgebungsbedingungen gewöhnen und daraufhin optimal arbeiten. Ihr Optimum erreichen sie nach einer Eingewöhnungsphase von zwei Monaten. Einmal an die extremen Verhältnisse der Schweinegülle angepasst, können die Bakterien bis zu zehn Jahre oder länger zur Güllebehandlung eingesetzt werden.
Die neue Technik hat eine dreifach höhere Nitrifikationsrate als die bisher verwendeten Verfahren. Ausserdem ist sie schneller und billiger als beispielsweise eine Reinigung der Gülle mit herkömmlichen Belebtschlamm-Systemen.
In den USA hat die Schweineproduktion und damit das Aufkommen von Schweinegülle in den letzten zehn Jahren stark zugenommen. Allein in North Carolina stieg die Mastschweinproduktion von 2,6 Millionen (1990) auf über 9 Millionen (1997) Tiere.
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