Endokrinologie-Preis für zwei Würzburger Forscherinnen

Die beiden Wissenschaftlerinnen aus der Arbeitsgruppe von Professor Bruno Allolio erhielten die Auszeichnung für die Entwicklung einer neuen Substanz zur patientenschonenden Darstellung von Nebennierentumoren.

Tumore der Nebenniere gehören zu den häufigsten Tumoren beim Menschen. Sie umfassen eine Vielzahl verschiedener Formen, die jeweils mit unterschiedlichen Therapiemethoden behandelt werden. Damit Ärzte die jeweilige Art des Tumors feststellen können, ohne beim Patienten einen Eingriff vornehmen zu müssen, sind neue Bildgebungsverfahren der Nebenniere von höchstem klinischem Interesse. Eine gute Methode stellen so genannte „szintigraphische Verfahren“ dar. Dabei erhalten die Patienten eine radioaktive Substanz verabreicht, die sich in bestimmten Zielgeweben anreichert. Mit einer speziellen Kamera ist es möglich, ein Bild zu produzieren, dem sich die Verteilung der Substanz im Körper gut entnehmen lässt. Allerdings werden die aktuell verfügbaren Substanzen, mit denen man Nebennierenrindentumore charakterisieren kann, wegen ihrer sehr hohen Strahlenbelastung und der langen Untersuchungsdauer kaum noch eingesetzt.

Mit der neuen Substanz ist dies anders: Sie ermöglicht eine exzellente Darstellung von Tumoren, die von der Nebennierenrinde ausgehen, mit nur einem Zehntel der bisher üblichen Strahlenbelastung. Die in Würzburg entwickelte Substanz mit dem Namen [123I]Iodmetomidat hat somit das Potential, in der Nebennierenbildgebung breite Anwendung zu finden.

Ihre Untersuchungen haben die Biochemikerin Andrea Stürmer und die Ärztin Stefanie Hahner in Zusammenarbeit mit Dr. Andreas Schirbel, dem Leiter des Radiochemielabors der Klinik für Nuklearmedizin, und Professor Christoph Reiners, dem Leiter der Klinik für Nuklearmedizin, durchgeführt. Erste klinische Erfahrungen liegen bereits vor.

Der mit 10.000 Euro dotierte Novartis-Preis „Junge Endokrinologie“ wurde auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie in Salzburg verliehen. Die Fachgesellschaft unterstützt damit die Arbeit junger Forscher und die Entwicklung der grundlegenden und klinischen Forschung auf dem Gebiet der Hormonwissenschaften.

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Robert Emmerich idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-wuerzburg.de/

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