6. Handelsblatt Jahrestagung für die chemische Industrie

Dynamik in der chemischen Industrie

Die chemische Industrie in Deutschland rechnet für 2005 mit einem fortgesetzten Branchenwachstum: Der Verband der chemischen Industrie (VCI) erwartet in diesem Jahr einen Anstieg der Erzeugerpreise um 1,5 Prozent. Zugleich bekräftigte der VCI, die Branche rechne mit einem Zuwachs der Produktion von 2 bis 2,5 Prozent. Der Umsatz steige um 3,5 Prozent. Doch trotz positiver Prognosen wird eine weitere Restrukturierung notwendig sein. Auf der 6. Handelsblatt Jahrestagung „Chemie 2005“ referieren zahlreiche Entscheidungsträger internationaler Unternehmen, um ihre Strategien zur globalen Wettbewerbssteigerung vorzustellen. Weitere Themen des Branchentreffs der chemischen Industrie sind Standortsicherung, Aussichten für Industrieparks und Perspektiven im Energie- und Rohstoffeinkauf.

„Will India be the next China?“ fragt Nikhil R. Meswani (Executive Industries Limited) und eröffnet damit die Debatte über die Wettbewerbsfähigkeit auf internationalen Märkten. Und hier geht es für die asiatischen Märkte nicht nur um Produktion, sondern zunehmend sind China, Korea und Indien immer wichtigere Forschungsstandorte in der Chemie. Wie man sich im Chemiehandel international erfolgreich positioniert, erläutert Dieter Schnabel, Vorstandsvorsitzender der Helm AG. In seinem Vortrag geht Schnabel auf Wertschöpfung durch Dienstleister in der Chemischen Industrie ein. Themen sind dabei unter anderem Marketing, Added Value und Kostenreduzierung.

Inwiefern Gewerkschaften zur Standortsicherung beitragen, beschreibt Werner Bischoff (Mitglied des Geschäftsführenden Hauptvorstandes IG BC). Eine klare industriepolitische Perspektive für die Chemie in Deutschland sind ihm dabei ebenso wichtig wie Nachwuchsförderung und Qualifizierung. Dass auch eine gezielte Standortpolitik zur Wettbewerbsfähigkeit beiträgt, stellt der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, dar.

Strategien zur erfolgreichen Restrukturierung stellen unter anderem Dr. Axel Claus Heitmann (Vorstandsvorsitzender Lanxess AG), Dr. Roland Mohr (Geschäftsführer Infraserv GmbH & Co. Höchst KG) und Henk van Dalen (Vorstandsmitglied von DSM N.V., Niederlande) vor. Für Heitmann ist eine weitere internationale Ausrichtung der Geschäfte besonders wichtig, wie er auf der Bilanzpressekonferenz im April erklärte: „Unser klares strategisches Ziel für 2005 ist neben der Restrukturierung die weitere Internationalisierung unserer Geschäfte. Wir wollen dort sein, wo unsere Kunden sind. Einen besonderen Stellenwert hat dabei nach wie vor die Ausrichtung nach Asien, vor allem nach China und Indien. Deshalb werden wir unser ohnehin schon starkes Asiengeschäft weiter ausbauen.“

Über die Voraussetzungen einer erfolgreichen Restrukturierung sagt Henk van Dalen: „Durch gezielte Zukäufe und Veräußerungen haben wir uns von einem Anbieter von Massenchemikalien zu einem Spezialchemiekonzern mit Schwerpunkt auf Life Sciences und Hochleistungswerkstoffe entwickelt. Um eine solch strategische Wende mit Erfolg zu vollziehen, ist eine strenge und konsequente Kontrolle der Bilanzen ein entscheidender Erfolgsfaktor.“

Wilfried Köplin (Leiter Konzern Energiewirtschaft, Bayer Industry Services GmbH & Co.OHG) spricht über den Zusammenhang von wettbewerbsfähigen Energiepreisen und wettbewerbsfähiger Chemie. Er vergleicht die Strom- und Gaspreise in Europa und stellt Lösungsvorschläge des VCI-Energieausschusses vor. Ob eine Regulierung mehr Wettbewerb bringt, ist Thema des Referats von Klaus-Peter Schultz (Leiter Aufbaustab Energieregulierung, Regulierungsbehörde für Elektrizität, Gas, Telekommunikation und Post RegTP). Im Detail geht er auf die Neutralität der Netze sowie die Anreizregulierung ein.

Handelsblatt

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