Zwei LMU-Professoren erhalten Leibniz-Preis 2004

Professor Dr. Thomas Carell, ab 1. Januar 2004 Lehrstuhlinhaber für Organische Chemie, und Professor Dr. Jürgen Soll, Lehrstuhlinhaber für Molekulare Zellbiologie der Pflanzen an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, erhalten den Förderpreis des Gottfried Wilhelm Leibniz-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2004. Der renommierteste deutsche Förderpreis für die Forschung, der mit 1,55 Millionen Euro dotiert ist, wird am 25. Februar 2004 in Berlin an insgesamt elf Wissenschaftler verliehen.

1966 in Herford geboren, ist Professor Carell der jüngste Träger des Leibniz-Preises 2004. Er studierte an den Universitäten Münster und Heidelberg Chemie. Bei Professor Staab erwarb er am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung 1990 seinen Doktorgrad über das Thema „Synthesis and Investigation of electron donor bridged porphyrins“. 1993 schloss sich der Ph.D. der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg an. Von 1993 bis 1995 forschte er am Massachusetts Institute of Technology zum Thema „Synthesis and enzymatic screening of combinatorial libraries of small organic compounds“. Zwischen 1995 und 1998 arbeitet er am Laboratorium Organische Chemie an der ETH Zürich. Dort habilitierte er sich und war Privatdozent bis er im Februar 2000 eine C4-Professur an der Universität Marburg annahm. Ab dem 1. Januar 2004 wird er eine C4-Professur im Bereich Organische Chemie an der LMU antreten. „Carell verkörpert den Idealfall eines modernen präparativen Chemikers“, erläutert die DFG ihre Entscheidung. „Seine Arbeitsweise ist hochgradig interdisziplinär und spannt den Bogen von der Synthese zur Biologie bis hin zur Medizin.“

Professor Soll teilt sich den Leibniz-Preis mit dem Freiburger Forscher Professor Nikolaus Pfanner. Jürgen Soll studierte Biochemie in Hannover und promovierte 1981. Er kam über die University of California in Berkeley und das Botanische Institut der Universität München auf Professuren in Saarbrücken und Kiel, bevor er nach München berufen wurde, wo er den Lehrstuhl für Biochemie und Physiologie der Pflanzen im Department für Biologie I innehat. Professor Soll arbeitet derzeit am DFG-Sonderforschungsbereich Transregional Collaborative Research Centre 1 „Endosymbiose: Vom Prokaryoten zum eukaryotischen Organell“ mit. Zudem betreut er innerhalb des Sonderforschungsbereiches 594 „Molekulare Maschinen in Proteinfaltung und Proteintransport“ das Teilprojekt „Funktion und Regulation des Proteinimporttranslocons der inneren Chloroplastenhüllmembran“. In ihrer Würdigung des Preisträgers heißt es seitens der DFG-Jury: „Herr Soll ist mit seiner Arbeitsgruppe auf dem Gebiet des Proteinimports in Chloroplasten national wie international führend.“ Professor Soll und Professor Pfanner „ergänzen sich mit ihren Arbeiten in hervorragender Weise und führen ein hochkompetitives und zukunftsweisendes Gebiet der molekularen Zellbiologie an“.

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Cornelia Glees-zur Bonsen idw

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