Verbraucherpreise im Juni 2004: + 1,7% zum Vorjahr

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Juni 2004 gegenüber Juni 2003 um 1,7% gestiegen. Gegenüber Mai 2004 blieb der Index unverändert. Die Schätzung für Juni 2004 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit leicht nach unten korrigiert. Im April und Mai 2004 hatte die Jahresveränderungsrate bei + 1,6% bzw. + 2,0% gelegen.

Die Abschwächung der Teuerung von 2,0% im Mai auf 1,7% im Juni 2004 ist nicht auf aktuelle Preisrückgänge zurückzuführen, sondern auf die Preisentwicklung im vergleichbaren Vorjahreszeitraum: Von Mai auf Juni 2003 hatte sich der Verbraucherpreisindex um 0,3% erhöht, was sich nun als so genannter Basiseffekt auswirkt.

Wie schon in den Vormonaten April und Mai wirkten Mineralölprodukte im Juni 2004 preistreibend. Leichtes Heizöl verteuerte sich im Vergleich zum Juni 2003 um 14,4%, die Kraftstoffpreise erhöhten sich um 6,5%. Ohne Mineralölprodukte hätte sich der Gesamtindex nur um 1,5% zum Vorjahr erhöht. Entspannung am Rohölmarkt zeigt dagegen der kurzfristige Vergleich: Zum Vormonat gingen sowohl die Kraftstoffpreise (– 3,5%) als auch die Preise für leichtes Heizöl (– 3,0%) zurück. Ohne Einrechnung der Mineralölprodukte hätte sich der Verbraucherpreisindex deshalb von Mai auf Juni 2004 um 0,2% erhöht.

Der Gesamtindex blieb trotz der Preissenkungen bei den Mineralölprodukten von Mai auf Juni 2004 unverändert, da diese insbesondere durch die saisonüblichen Preisanhebungen bei Pauschalreisen (+ 3,6% zum Vormonat) und Beherbergungsdienstleistungen (+ 4,5%) kompensiert wurden.

Die Nahrungsmittelpreise lagen im Juni 2004 um 0,4% unter dem Vorjahresniveau. Besonders verbraucherfreundlich entwickelten sich dabei die Obst- und Gemüsepreise
(– 1,5% bzw. – 1,3%). Im Vergleich zum Mai 2004 blieben die Nahrungsmittelpreise weitgehend stabil (+ 0,1%). Lediglich Obst verteuerte sich um 2,3% (darunter Kiwi + 6,5%; Weintrauben + 4,5%).

Deutlich geringere Preise als im Vorjahresmonat wiesen neben Informationsverarbeitungsgeräten (– 13,1%) unter anderem Farbfernseher (– 7,7%), Autoradios (– 6,6%) sowie Spiegelreflexkameras (– 11,8%) auf.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Juni 2004 gegenüber Juni 2003 um 1,9% erhöht. Im Vergleich zum Vormonat blieb der Index unverändert. Die Schätzung vom 24. Juni 2004 wurde damit bestätigt.

Weitere Ergebnisse zeigt die Tabelle: Verbraucherpreisindex für Deutschland

Weitere Auskünfte unter: Telefon: (0611) 75-4777, E-Mail: verbraucherpreisindex@destatis.de

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