Internationale Experten lernen vom menschlichen Gehirn

Auf Einladung des Zentrums für Hörforschung der Universität Oldenburg und der Medizinischen Hochschule Hannover soll die Tagung die Grundlagenforschung stärken, die zukünftig auch zur Verbesserung von Hörgeräten beiträgt.

Bisher gibt es keine Technik, die so gut wie das menschliche Gehör funktioniert, wenn es um das Verstehen von Sprache in Situationen mit Hintergrundgeräuschen geht. Deshalb schauen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen auf das menschliche Gehirn um zu lernen, wie es akustische „Szenen“ entschlüsselt und die Informationen verschiedener Schallquellen herauszieht.

Dem Ohr „auf die Schliche zu kommen“ soll Computer in die Lage versetzen, die unnützen Störschall-Anteile zu erkennen und zu unterdrücken oder gar gesprochene Sprach-Signale auch unter Störschall sicher zu entschlüsseln. Erkenntnisse in diesem Bereich können z.B. zur Verbesserung mobiler Audiokommunikation sowie von Hörgeräten genutzt werden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Workshop zum künstlichen Hören („Computational Audition“) einen Nerv bei zahlreichen renommierten Forschern getroffen haben, die aus sehr unterschiedlichen Bereichen kommen“, sagt der Oldenburger Hörforscher PD Dr. Volker Hohmann. „Wir konnten hochkarätige Referenten aus der Hörforschung sowie den Neuro- und Computerwissenschaften aus den USA, England, Frankreich und den Niederlanden gewinnen.“

Die Tagung schafft dadurch Möglichkeiten für eine intensive Diskussion neuer Forschungserkenntnisse, von der alle beteiligten Disziplinen profitieren werden und die interessante neue Forschungsfragestellungen generiert, so Hohmann. Er leitet den Workshop, gemeinsam mit weiteren Oldenburger und Hannoveraner Wissenschaftlern.

Das gemeinsame Zentrum für Hörforschung der Universität Oldenburg und der Medizinischen Hochschule Hannover sowie der Sonderforschungsbereich „Das aktive Gehör“ sind nicht ohne Grund Veranstalter der Tagung. Derzeit steht das Zentrum zusammen mit weiteren nationalen und internationalen Partnern, darunter dem Hanse-Wissenschaftskolleg, im Exzellenzclusterwettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Mit dem Antrag „Hearing4all“ gehört das Cluster zu den 27 Finalisten, die kürzlich einen Vollantrag einreichen durften.

Gefördert wird die Tagung durch den SFB „Das aktive Gehör“ und das HWK.

Die Tagungssprache ist Englisch

Media Contact

Heidi Müller-Henicz idw

Weitere Informationen:

http://www.h-w-k.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Experiment öffnet Tür für Millionen von Qubits auf einem Chip

Forschenden der Universität Basel und des NCCR SPIN ist es erstmals gelungen, eine kontrollierbare Wechselwirkung zwischen zwei Lochspin-Qubits in einem herkömmlichen Silizium-Transistor zu realisieren. Diese Entwicklung eröffnet die Möglichkeit, Millionen…

Stofftrennung trifft auf Energiewende

Trennkolonnen dienen der Separation von unterschiedlichsten Stoffgemischen in der chemischen Industrie. Die steigende Nutzung erneuerbarer Energiequellen bringt nun jedoch neue Anforderungen für einen flexibleren Betrieb mit sich. Im Projekt ColTray…

Kreuzfahrtschiff als Datensammler

Helmholtz-Innovationsplattform und HX Hurtigruten Expeditions erproben neue Wege in der Ozeanbeobachtung. Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen –…

Partner & Förderer