Afrika: Ein Labor für den Artenschutz

Das Fleisch geschützter Wildtiere gilt in Afrika als Delikatesse: Jährlich werden dort Millionen Wildtiere illegal gejagt und im großen Stil verkauft. Ein staatliches Labor für Wildtier-Forensik soll nun die ausufernde Wilderei eindämmen. Mit DNA-forensischen Analysen wollen Forscher den Wilderern das Handwerk legen.

Doch die Mittel sind knapp. Deshalb rufen die Artenschutzorganisation Pro Wildlife und die Kenianische Wildtierbehörde Hersteller von Labortechnik zu Sachspenden auf: Gebraucht wird Laborausstattung wie z.B. Zentrifugen, Schüttler, Inkubatoren, PCR-Thermocycler, Elektrophoresesysteme und Laborwaagen, aber auch Software und Bildsysteme zur DNA-Analyse.

In Afrika boomt der illegale Handel mit dem Fleisch geschützter Tiere.

Millionen Wildtiere wie Gazellen, Zebras, Giraffen, Affen und Elefanten werden jährlich gewildert. Diese Wilderei im großen Stil dient nicht der Eigenversorgung, sondern kommerziellen Zwecken: Gewilderte Tiere werden in afrikanischen Städten massenhaft angeboten.

„Wenn Menschen Wildfleisch essen, bedroht das nicht nur die Artenvielfalt“, sagt Daniela Freyer von Pro Wildlife. „Es ist für den Menschen auch gefährlich, denn das Fleisch kann Krankheiten wie Milzbrand, Ebola, Tollwut, Creutzfeld-Jakob-Krankheit und SARS übertragen.“Zwar ist der Handel mit Wildfleisch in vielen Afrikanischen Ländern verboten. Doch nur selten werden die Wilderer auf frischer Tat ertappt. Das macht die strafrechtliche Verfolgung schwierig.

Auf Märkten und in Metzgereien wird Wildfleisch häufig als Rind-, Ziegen- oder Schaffleisch ausgegeben. Fell und Knochen, die zur optischen Identifizierung dienen könnten, werden entfernt. In solchen Fällen können nur DNA-Analysen gerichtsfeste Beweise und rechtskräftige Verurteilungen liefern.

Bisher gibt es nur wenige Labors in Europa und den USA, die auf Wildtier-Forensik spezialisiert sind. Deshalb plant die kenianische Wildschutzbehörde, in Nairobi ein Labor einzurichten, das in der Lage ist, entsprechende Untersuchungen durchzuführen.

Das Labor soll später auch zur Aufklärung von Straftaten in anderen afrikanischen Staaten zur Verfügung stehen.„Das Konzept steht, die Räumlichkeiten sind vorhanden, standardisierte DNA-Techniken etabliert“, sagt Daniela Freyer. Das kenianische Personal wird von Experten der Universität Jerusalem in Israel und Kenia geschult. Auch die Internationale Polizeiorganisation INTERPOL unterstützt den Aufbau des Artenschutzlabors durch das von der deutschen Regierung finanzierte Programm „Oasis Africa“. „Nun brauchen wir dringend Sach- oder Geldspenden für die Ausstattung des Labors – und hoffen, dass der Schutz von Wildtieren auch deutschen Unternehmen am Herzen liegt. Jede Spende ist willkommen“, so Freyer.

Firmen, die das Projekt unterstützen möchten, erhalten nähere Informationen bei Pro Wildlife e.V., Projektleiterin Daniela Freyer. Telefon 089/81299507. Weitere Informationen: www.prowildlife.de.

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