Revolution im Pflanzenschutz

Täglich verhungern weltweit mehr als 14.000 Kinder. Gründe dafür sind unter anderem schlecht entwickelte Agrarstrukturen, unterentwickelte Pflanzenproduktions- und Pflanzenschutzstrategien und eine Verseuchung der Ernteprodukte durch schädliche Mikroorganismen und Insekten.

Mit diesem zentralen Problem der Pflanzenforschung beschäftigt sich die DFG-Forschergruppe FOR 666 von Donnerstag, 30. September 2010, bis Samstag, 2. Oktober 2010, in Schloss Rauischholzhausen bei ihrem vierten internationalen Workshop. Er wird finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von der Forschergruppe „Krankheitsresistenz“ der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Organisator ist Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel vom Interdisziplinären Forschungszentrum (IFZ) der JLU.

Die Veranstaltung, zu der Wissenschaftler aus mehreren Ländern anreisen, beschäftigt sich mit neuen Möglichkeiten, Pflanzen gezielt gegen Krankheiten zu stärken. Damit soll die Widerstandsfähigkeit gegen mikrobielle Erkrankungen, aber auch gegen abiotischen Stress, der durch die Klimaveränderung entsteht, erhöht werden.

Eine neue Generation von biotechnologisch verbesserten Pflanzen, die auf dem Workshop vorgestellt werden, könnte den Pflanzenschutz revolutionieren: Aufgrund der spannenden Entdeckung eines Mechanismus, den Pflanzen nutzen, um sich gegen den Befall mit Viren zu schützen, sind neue Strategien erarbeitet worden, diesen natürlichen hocheffektiven Mechanismus auch auf die Bekämpfung von Schadinsekten – beispielsweise dem gefährlichen Maiswurzelbohrer oder von toxischen Fusariumpilzen – zu übertragen.

In den letzten Jahren zeigte sich, dass Innovationen aus dem Bereich der Biotechnologie einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der durch die neue Agrar- und Verbraucherpolitik definierten Ziele leisten. Dazu gehören die Sicherung des Ertrags und der Qualität von Lebensmitteln bei optimalem Umweltschutz. Besonders erfolgreich sind die neuen biotechnologischen Methoden in den Entwicklungs- und Schwellenländern, wo sie zur Bekämpfung der Armut, gerade auch von Kleinbauern und Tagelöhnern, beitragen.

Kontakt:
Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel (IFZ)
Heinrich-Buff-Ring 26-32, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-37491

Media Contact

Caroline Link idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Forschende nutzen ChatGPT für Choreographien mit Flugrobotern

Robotik und ChatGPT miteinander verbinden… Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) hat gezeigt, dass Large Language Models in der Robotik sicher eingesetzt werden können. ChatGPT entwickelt Choreographien…

Wie Gebäude das Mikrobiom und damit die menschliche Gesundheit beeinflussen

Führende internationale Forschende unter Federführung von Kiel Life Science-Sprecher Professor Thomas Bosch von der CAU beschreiben eine völlig neue Dimension der Mikrobiomforschung und weisen auf die bislang kaum untersuchten Auswirkungen…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Partner & Förderer