Umweltministerin Tanja Gönner verleiht landesweit erstmals neuen Umwelttechnikpreis 2009

„Baden-Württembergische Unternehmen sind europaweit Vorreiter bei modernen Umwelttechnologien: Schlüssel für wirksamen Klimaschutz und nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum.“

Umweltministerin Tanja Gönner verleiht heute (24. Juni 2009) in Stuttgart landesweit erstmals den 'Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg' für besonders innovative Produkte auf dem Gebiet moderner Umwelttechniken und Umwelttechnologien. Aus über 120 eingereichten Bewerbungen wurden von einer Fachjury insgesamt 29 Produkten nominiert. Elf Produkte davon werden mit dem mit insgesamt 90.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet. Ausgezeichnet werden marktfähige Produkte, die einen bedeutenden Beitrag zur Ressouceneffizienz und Umweltschonung leisten und damit eine besondere Umweltleistung aufweisen.

Umweltministerin Gönner lobte die Innovationskraft baden-württembergischer Unternehmen im Bereich des Umweltschutzes. Mit den eingereichten Produkten stellten die Unternehmen eindrucksvoll ihre europaweite Vorreiterrolle im Klima- und Umweltschutz sowie im schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen unter Beweis. Die Preise wurden in den vier Kategorien: „Energieeffizienz“, „Materialeffizienz“, „Emissionsminderung, Aufbereitung und Abtrennung“ sowie „Mess-, Steuer- und Regeltechnik“ vergeben. „Mit dem Umwelttechnikpreis 2009 werden die herausragenden Leistungen baden-württembergischer Unternehmen bei der Entwicklung moderner Umwelttechnologien und umweltfreundlicher Produkte anerkannt und einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht,“ sagte Umweltministerin Gönner. Mit dem neuen Signet „Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg 2009“ könnten die Unternehmen nun für ihre ausgezeichneten und nominierten Produkte werben und auf deren besonderen Umweltleistung hinweisen.
Neuer LED-Spot spart bis zu 90 Prozent Energie
Mit dem ersten Preis in der Kategorie Energieeffizienz wurde der „4W Ceram-Cool®-LED-Spot“ aus Vollkeramik der CeramTec AG mit Unternehmenssitz in Plochingen (Landkreis Esslingen) ausgezeichnet. Der LED-Spot verlängert deutlich die Lebensdauer von LED-Lampen, die mit einem Energieverbrauch von vier Watt eine 35 Watt Halogenlampe ersetzen. „Der Spot setzt im Bereich stromsparender Beleuchtung neue Maßstäbe“, lobte Umweltministerin Gönner. Durch den geringeren Stromverbrauch spare die Spotleuchte über die gesamte Lebensdauer bis zu 90 Prozent Energie.
Fugendichtband ersetzt PU-Schaum aus Dosen und Kartuschen
Die Künzelsauer Adolf Würth GmbH & Co.KG erhält den ersten Preis in der Kategorie Materialeffizienz für ein neuartiges Fugendichtband „VKP Trio“. Ausgezeichnet wird eine neuartige Lösung, die besonders energie- und materialsparendes Dämmen und Dichten von Fenstern und Türen in nur einem statt bisher drei Arbeitsgängen erlaubt. „Bestechend an dem Fugenband ist, dass bei der Verarbeitung Arbeitszeit gespart wird und gleichzeitig weniger Material verbraucht wird.“ Das Fugenband könne den vielfach bisher auf Baustellen verwendeten Polyurethan-Schaum (PU) aus Dosen und Kartuschen ersetzen.
LKW mit Diesel-Hybridmotor: Mehr Leistung bei weniger Umweltbelastung
In der Kategorie „Emissionsminderung, Aufbereitung und Abtrennung“ hatte die Daimler AG in Stuttgart mit dem weltweit ersten mit einem Diesel-elektrischen Hybridmotor angetriebenen LKW die Nase vorn. Der 12-Tonner Mercedes-Benz Ategot BlueTec Hybrid befindet sich bereits in einer Technologieerprobung im täglichen Verteilverkehr der Fahrzeugflotte der Deutschen Post auf der Straße. Der neuartige Motorentyp, der Diesel- und Elektroantrieb kombiniert, verringert den Kraftstoffverbrauch bei verbesserter Leistungsfähigkeit um bis zu 20 Prozent. Gleichzeitig sinkt damit der Ausstoß des klimaschädlichen CO2 und ande-rer Luftschadstoffe wie Feinstaub. „Mensch und Umwelt profitieren von der neuen wegweisenden Technologie durch weniger Schadstoffausstoß und auch weniger Lärm“, lobte Umweltministerin Gönner.
Computersteuerung optimiert Produktionsprozesse
Mit dem neuen innovativen und computergesteuerten System „Energy Saving Services“, das in Produktionsprozessen, die mit Druckluft arbeiten, durch Undichtigkeiten entstehende Druckverluste entdeckt und minimiert wurde die Festo AG in Esslingen in der Kategorie „Mess-, Steuer- und Regeltechnik“ ausgezeichnet. Bis zu 60 Prozent an Druckluft können so eingespart werden. Das System kann beispielsweise in der Automobil- und Zuliefererindustrie breite Anwendung finden. „Durch die Optimierung von Produktionsprozessen können Energie und Material eingespart und außerdem die Herstellung von Produkten beschleunigt werden. Das von der Festo AG entwickelte System stellt eine Gesamtlösung dar und leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, so Umweltministerin Gönner.
Umrüstung statt Neuinstallation: 45 Prozent weniger Energieverbrauch
Mit einem Sonderpreis bedachte die Jury die resowitch GmbH. Das Karlsruher Unternehmen hat ein Umrüstset „resolite T5“ für konventionelle Leuchtstoffröhren (T8) entwickelt. Durch die Umrüstung der Leuchtstoffröhren können bis zu 45 Prozent Energie gespart werden. Die Lebensdauer der Röhre wird mit 18.000 Betriebsstunden gleichzeitig mehr als verdoppelt. „Die Leuchte muss nicht durch ein neues Lampensystem ersetzt werden. Das Set wird in die vorhandene Fassung eingedreht.“ „resolite T5“ ist das erste digitale elektronische Vorschaltgerät für Leuchtstoffröhren.
Umwelttechnik: Herausforderung und Chance für Umwelt und Wirtschaft
„Moderne Umwelttechnologien sind der Schlüssel für einen wirksamen Klimaschutz und die Schonung natürlicher Umweltressourcen. Umwelttechniken zählen außerdem zu den größten Wachstumsbranchen, die zugleich die Grundlage für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung schaffen“, betonte Umweltministerin Gönner. „Der Umweltsektor ist am wenigsten betroffen vom aktuellen wirtschaftlichen Abschwung und kann den Weg aus der Krise ebnen. Umwelt- und Klimaschutz und wirtschaftlicher Aufschwung müssen zusammen angegangen werden.“ Die Umsätze baden-württembergischer Unternehmen mit Umweltschutzgütern beliefen sich zuletzt bereits auf rund 3,66 Milliarden Euro. Von 2008 bis 2010 wird mit einem Wachstum der Umwelttechnikbranche von über 25 Prozent gerechnet. Bis zum Jahr 2020 wird der Umweltsektor nach den Prognosen von Wirtschaftsexperten Automobil und Maschinenbau als wichtige Leitbranchen ablösen. „Die Zukunftsaussichten sind positiv. Umweltschutz und Wirtschaft sind zwei Seiten einer Medaille. Baden-Württemberg ist im Bereich moderner Umwelttechniken gut aufgestellt. Wir wollen dazu beitragen, dass die Herausforderungen angegangen und die sich bietenden Chancen für die Umwelt und die Wirtschaft im Land genutzt werden“, so Umweltministerin Gönner.
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