RUB-Klinik testet neues Verbandsystem gegen chronische Wunden am Bein: Studienteilnehmer gesucht
Offene Beine heilen schneller unter einer Kompressionstherapie mit Strümpfen oder Verbänden. Ein neuartiges Verbandsystem, das selbstklebend ist und nur einmal wöchentlich gewechselt werden muss, testet die Wundambulanz am Venenzentrum der dermatologischen und gefäßchirurgischen Kliniken der Ruhr-Universität Bochum im St. Maria-Hilf-Krankenhaus in einer 12-wöchtigen Studie.
Dafür sucht die Klinik noch Teilnehmer: Interessierte Patienten mit einer chronischen Wunde am Bein können sich montags, dienstags und freitags zwischen 8 und 12 Uhr im Venenzentrum unter Tel. 0234/8792-378 melden oder sich im Internet informieren: http://www.venenzentrum-uniklinik.de
Kompression verbessert die Durchblutung
Basis der Therapie chronischer venöser Beingeschwüre ist immer die Kompressionsbehandlung. „Studien haben gezeigt, dass chronische Wunden beim Krampfaderleiden unter Kompressionstherapie deutlich schneller abheilen und weniger häufig wieder auftreten“, erklärt PD Dr. Markus Stücker, der die Studie leitet. Die Kompressionstherapie in Form von Verbänden oder Strümpfen soll die gestörte Funktion der Venenabschnitte verbessern, die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes erhöhen und ein Fortschreiten des Krampfaderleidens verhindern. Unter der Kompressionstherapie verbessern sich sowohl die Durchblutung der großen Beinvenen als auch die der kleinen Hautgefäße und der Lymphabfluss.
Verbandwechsel nur einmal pro Woche
Herkömmliche Verbände müssen allerdings täglich gewechselt werden und lockern sich manchmal schon in den ersten Stunden nach dem Anlegen, so dass die Kompression nicht mehr richtig funktioniert. Das neue Verbandsystem, das die RUB-Klinik testet, ist zweilagig und selbstklebend. Es muss nur einmal in der Woche gewechselt werden und büßt während dieser Zeit nicht an Wirksamkeit ein. Die Probanden müssen während der dreimonatigen Studie nur einmal pro Woche in die Klinik kommen.
Ulcus Cruris: Zahlen
Von den geschätzten zwei bis drei Millionen Patienten mit chronischen Wunden in Deutschland haben ca. 60 bis 80 Prozent ein „offenes Bein“ (Ulcus cruris). Wenn es einmal so weit gekommen ist, haben die Betroffenen meistens lange zu leiden: Bei etwa der Hälfte der Patienten besteht das „offene Bein“ mindestens ein Jahr, bei jedem fünften zwei Jahre und bei acht Prozent mindestens fünf Jahre. In bis zu 90 Prozent der Fälle kommt es nach der Abheilung zu einem Wiederauftreten (Rezidiv).
Weitere Informationen
Priv.-Doz. Dr. Markus Stücker, Klinik für Dermatologie und Allergologie der Ruhr-Universität Bochum im St. Josef Hospital – Venenzentrum der Dermatologischen und Gefäßchirurgischen Kliniken – im St. Maria Hilf Krankenhaus, Hiltroper Landwehr 11-13, 44805 Bochum, Tel. 0234/8792-377/-379, Fax 0234/8792-376, E-Mail: M.Stuecker@derma.de
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