Weltweit größte Tagung von Wirbeltierpaläontologen erstmalig in Deutschland

Das Berliner Exemplar des Urvogels (Archaeopteryx lithographica) gilt als das bekannteste Fossil der Welt. Es ist etwa 150 Millionen Jahre alt und wurde in Kalksteinablagerungen in Bayern entdeckt. Museum für Naturkunde/ Carola Radke

Unter der Schirmherrschaft des Museums für Naturkunde Berlin kommen mehr als 1000 Wissenschaftler aus aller Welt zusammen, um ihre neuesten Forschungsergebnisse zu Dinosauriern und anderen fossilen Wirbeltieren zu präsentieren.

„Wir sind sehr stolz, dass sich die Society of Vertebrate Paleontology als weltweit bedeutendste Vereinigung ihrer Art dafür entschieden hat, ihr diesjähriges Treffen bei uns in Berlin abzuhalten.“, sagt Prof. Johannes Müller vom Museum für Naturkunde. „Das ist sozusagen unsere Weltmeisterschaft.“

Das Themenspektrum der Tagung umfasst die gesamte Evolutionsgeschichte der Wirbeltiere, von den ersten Fischen im Erdaltertum über Dinosaurier bis zu den Säugetieren der Eiszeit. Dabei werden auch aktuelle Themen wie der Klimawandel und der Verlust der modernen Biodiversität aus einer erdgeschichtlichen Perspektive beleuchtet.

Neben Fachvorträgen, Exkursionen und Workshops findet am Dienstag, den 4. November auch ein öffentlicher Vortrag am Museum für Naturkunde statt, wo Prof. Hans Fricke vom GEOMAR in Kiel über seine Forschungen am Quastenflosser, dem berühmten „lebenden Fossil“ aus dem Indischen Ozean, berichten wird.

„Die Society of Vertebrate Paleontology hat sich in ihrer Geschichte bisher nur ein einziges Mal außerhalb Nordamerikas getroffen. Die Tatsache, dass sie sich nun für Berlin entschieden hat, unterstreicht die internationale Bedeutung, die das Museum für Naturkunde in der wissenschaftlichen Gemeinschaft seit fast 125 Jahren hat“, meint der Generaldirektor des Naturkundemuseums, Prof. Johannes Vogel.

Das Museum für Naturkunde beherbergt einige der berühmtesten Fossilien der Welt, u.a. das „Berliner Exemplar“ des Urvogels Archaeopteryx und die Dinosaurier aus der legendären Grabung am Tendaguru-Hügel im heutigen Tansania. Aber das Museum ist nicht nur ein paläontologischer Aufbewahrungs- und Ausstellungsort, sondern betreibt bis heute aktive Forschung in diesem Bereich.

Das lokale Organisationskomitee der diesjährigen Tagung setzt sich aus sieben Wirbeltierpaläontologen zusammen, die allesamt als Wissenschaftler des Museums für Naturkunde gemeinsam mit ihren Arbeitsgruppen paläontologische Forschung an Wirbeltieren betreiben. Nur an wenigen anderen Orten in Europa arbeiten so viele Wirbeltierpaläontologen wie am Museum für Naturkunde, und besonders in den letzten Jahren ist das Haus ein Anziehungspunkt für exzellente internationale Forscher und Studenten geworden.

Interviewanfragen, Tagungsakkreditierung und Pressekontakt:

Prof. Dr. Johannes Müller, Tel. +49(0)30 2093 8805 Fax. +49(0)30 2093 8914, e-mail johannes.mueller@mfn-berlin.de; www.naturkundemuseum-berlin.de

Nadia Fröbisch, PhD, Tel. +49(0)30 2093 8407, Fax. +49(0)30 2093 8914, e-mail nadia.froebisch@mfn-berlin.de; www.naturkundemuseum-berlin.de

Weitere Informationen:

http://vertpaleo.org/Annual-Meeting/Home.aspx  – hier finden Sie das Tagungsprogramm
http://download.naturkundemuseum-berlin.de/presse/SVP2014  – Begleitendes Fotomaterial

Media Contact

Dr. Gesine Steiner idw - Informationsdienst Wissenschaft

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