Bakterien im Computermodell – Jahrestagung der VAAM in Braunschweig

Kulturschalen und Mikroskope gelten als die traditionellen Arbeitsgeräte der Mikrobiologen – in jüngster Zeit kommen immer häufiger Software und Datenbanken dazu. Computermodelle in der Bakterienforschung werden eines der zentralen Themen beim Kongress der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) sein. Die Jahrestagung des führenden deutschen Mikrobiologen-Verbandes findet zwischen 28. und 31. März in den Räumen der Technischen Universität Braunschweig statt.

„Die rasante Entwicklung der Bioinformatik ist derzeit eines der heißen Themen in der Fachwelt“, erklärt der Braunschweiger TU-Professor Dieter Jahn, einer der Organisatoren des Kongresses. Deshalb werde sie auch im Mittelpunkt vieler Vorträge zum VAAM-Jahrestreffen stehen. „Immer häufiger entwickeln Forscher Computermodelle für ihre Arbeit mit Mikroorganismen“, sagt Jahn. Sei es, dass man gentechnische Verfahren optimieren will, in denen Bakterien Antikörper für die Medizin herstellen, oder dass man versucht zu verstehen, was Krankheitserreger im menschlichen Körper tun: „Die Simulation am Rechner wird für Mikrobiologen zunehmend Teil ihrer täglichen Arbeit“, erklärt Professor Dirk Heinz von der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF), „auch wenn sie die experimentelle Forschung im Labor sicher nicht ersetzen wird.“ Weitere Schwerpunkte der Tagung sind Mikroorganismen als Krankheitserreger und ihre Bedeutung in den Umweltwissenschaften.

In der VAAM sind rund 2000 mikrobiologisch forschende Wissenschaftler zusammengeschlossen. Die Jahrestagungen dienen dem fachlichen Austausch und sollen auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs Gelegenheit bieten, seine Arbeit vorzustellen und wichtige Kontakte zu knüpfen.

Die Organisation des diesjährigen Kongresses übernehmen – neben der VAAM – vier wissenschaftliche Einrichtungen aus Braunschweig: Die Technische Universität, die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF), die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und die Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ).

Media Contact

Dr. Elisabeth Hoffmann TU Braunschweig

Weitere Informationen:

http://www.vaam2004.de http://www.gbf.de

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