Internationale Veranstaltung zur Strahlenwirkung

Vom 16. bis zum 18. Februar findet im GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg ein internationaler Workshop über die gesundheitlichen Auswirkungen ionisierender Strahlung bei niedrigen Dosen und Dosisleistungen statt. Zu dieser Veranstaltung haben sich mehr als 100 Teilnehmer aus 20 Ländern angemeldet, dass heißt, fast alle international renommierten Strahlenexperten treffen hier zusammen.

Die Kenntnis der gesundheitlichen Risiken ionisierender Strahlung bei niedrigen Dosen und Dosisleistungen ist wichtig, um einen wirksamen Schutz vor deren nachteiligen Folgen vorzusehen, Schutzmaßnahmen zu optimieren und den Nutzen der Anwendung von Strahlung und radioaktiven Stoffen in Medizin, Industrie und Forschung zu maximieren. Insbesondere zählt der Verlauf der Dosis-Wirkungs- bzw. Dosis-Risiko-Beziehung für niedrige Dosen auch nach einem Jahrhundert intensiver Erforschung der Wirkungen ionisierender Strahlung zu den wichtigen, leider noch offenen Fragen.

Neue Forschungsergebnisse stellen die grundlegende Arbeitshypothese eines linear mit der Strahlendosis zunehmenden Risikos ohne Schwellenwert immer mehr in Frage, da bei niedrigen Dosen und Dosisleistungen andere Reaktionsmechanismen als bei hohen Dosen auftreten können. Dazu zählen insbesondere die indirekten und nicht-linearen Wirkungen, deren abschwächende oder auch verstärkende Einflüsse auf Strahlenrisiken noch nicht abschließend geklärt sind. Jedoch haben die jüngsten Forschungsmethoden in den letzten Jahren zu einem enormen Erkenntnisfortschritt bei der überaus komplexen Antwort lebender Systeme auf die Einwirkung ionisierender Strahlung geführt. Mit diesen Kenntnissen der wesentlichen Prozesse von der physikalischen Einwirkung ionisierender Strahlung bis hin zur Krebsentstehung im Organ und den heutigen Computing-Ressourcen rückt die quantitative Modellierung dieser gesamten Wirkungskette in greifbare Nähe. Dies ist als eine der zentralen Aufgaben der Strahlenschutzforschung anzusehen.

Anlässlich des Workshops findet am 16. Februar 2004, von 13:00 bis 14:00 Uhr ein Pressegespräch bei der GSF, Ingolstädter Landstraße 1, Geb. 31, Raum 003, statt.

Prof. Dr. Herwig G. Paretzke, Leiter des Instituts für Strahlenschutz der GSF, der an diesem Tag seinen 60. Geburtstag begeht, und weitere ausgewählte, an dem Workshop teilnehmende Wissenschaftler geben Ihnen Einblicke in die aktuelle Forschung und beantworten gerne Ihre Fragen dazu.

Media Contact

Gertrud Aßmann idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Atomkern mit Laserlicht angeregt

Dieser lange erhoffte Durchbruch ermöglicht neuartige Atomuhren und öffnet die Tür zur Beantwortung fundamentaler Fragen der Physik. Forschenden ist ein herausragender Quantensprung gelungen – sprichwörtlich und ganz real: Nach jahrzehntelanger…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Forschende nutzen ChatGPT für Choreographien mit Flugrobotern

Robotik und ChatGPT miteinander verbinden… Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) hat gezeigt, dass Large Language Models in der Robotik sicher eingesetzt werden können. ChatGPT entwickelt Choreographien…

Partner & Förderer