CAD-Daten: top secret?!

Datenschutz und Sicherheit bei Kooperationen mittels modernen CAD-Systemen in der Fahrzeugindustrie

„In fast keiner anderen Branche werden so hoch entwickelte Tools eingesetzt, wie in der Automobilindustrie“, so Professor Frank Mantwill, Lehrstuhlinhaber für Rechnergestützte Produktentwicklung an der Helmut-Schmidt-Universität.

Moderne 3D-CAD-Systeme, die mit umfangreichen Funktionalitäten Abhängigkeiten abbilden und Abläufe automatisieren, ermöglichen die Entwicklung komplexer Produkte in kurzer Zeit. „Ein Problem dabei ist die Sicherheit“, ergänzt Mantwill. „Wem gehören die Informationen, wer darf sie nutzen und wer nicht? Das gilt unternehmensintern entlang des Entwicklungsprozesses sowie bei der Zusammenarbeit mit Zulieferern und Dienstleistern.“

Am 2. und 3. Dezember 2008 veranstaltet das VDI Wissensforum die erste Konferenz „CAD – Produktdaten „top secret“?!“ in München. Die von Mantwill geleitete Konferenz bietet Experten in der virtuellen Produktentwicklung eine Informations- und Kommunikationsplattform zu Kooperationen mittels 3D-parametrisch-assoziativen CAD-Systemen in der Fahrzeugindustrie.

Beiträge von OEMs, Zulieferern, Dienstleistern und Hochschulen informieren eingeteilt in die drei Themenschwerpunkte Prozesse, CAD-Methoden und Schutz von Wissen über aktuelle Anwendungen und Verfahren. Die Vorträge zeigen die Möglichkeiten auf, die moderne CAD-Systeme bieten, thematisieren aber auch die Probleme. So bietet die Tagung praxisnahe Lösungen für Fachleute von Fahrzeugherstellern und deren Zulieferern sowie Software- und IT-Experten.

Zum Schwerpunkt Prozesse stellt Dr. Mbang Sabana von Daimler am Beispiel Karosserie eine durchgängige Integration von Produktmodellierung, Prozessplanung und Produktion vor. Dr. Götz Christoph Hartmann, Magma Gießereitechnik, geht auf die Probleme beim Einsatz eines 3D-Modells in der Entwicklung von Motorengussteilen bei Konstruktion, Fertigungssimulation und FE Analyse ein. „Streng vertraulich – Ergebnisorientierter Kompetenztransfer im internen und externen Wettbewerb“ lautet der Titel des Vortrags von Jan-Hendrik Theilen von Volkswagen. Weitere Vorträge behandeln das automatische Konstruieren mit CAD, die praxisorientierte Wissensverarbeitung in Standard-Entwicklungsumgebungen sowie das Knowledge Based Engineering in der Produktentwicklung auf Basis moderner CAD-Systeme.

Im Vortragsblock „Schutz von Wissen“ stellt Dr. Emanuel Slaby von Hella vor, welche Aspekte in einer global verteilten Produktentwicklung zu beachten sind“. Dr. Thomas Rückle zeigt, wie der Automobilzulieferer J. Eberspächer den Know-how-Schutz beim Einsatz einer externen Wissensdatenbank in der Werkzeugkonstruktion gewährleistet. Wie eine „offene“, wissensbasierte, technische Entwicklungstätigkeit rechtlich gegen Missbrauch abgesichert werden kann, legt Peter-Michael Weisse, Rechtsanwälte Wildanger Kehrwald Graf von Schwerin und Partner, dar. Zudem werden der CAx-Wissensschutz in der Praxis sowie die Sicherheit in parametrisch assoziativen 3D-CAD Modellen mittels regelbasierter Wissensreduktion in Vorträgen thematisiert.

Dr. Christian Steinhoff von Audi stellt in einem Vortrag zum Schwerpunkt CAD-Methoden Möglichkeiten tief in CATIA integrierter Applikationen zum kontextsensitiven Auswählen, Positionieren, Ersetzen und Einfügen von Abzugskörpern vor. Wie Konstruktionswissen nicht in CAD-Modellen, sondern in externen zugriffssicheren Datenbanken verwaltet wird, zeigt Dr. Steffen Lewandowski von CADBAS. Moderne Automatisierung durch CAx-Systeme, Vor und Nachteile der Wissensintegration in CAD sowie parametrisch assoziative Package-Schnitte in der Prozesskette Karosserieentwicklung werden zudem in diesem Vortragsblock behandelt.

Anmeldung und Programm unter www.vdi-wissensforum.de oder VDI Wissensforum Kundenzentrum, Postfach 10 11 39, 40002 Düsseldorf, E-Mail: wissensforum@vdi.de, Telefon: +49 (0) 211 62 14-201, Telefax: -1 54.

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