Wie Bärtierchen Trockenheit und Eis überleben

Im Hörsaalzentrum der Naturwissenschaftlichen Institute auf der Morgenstelle treffen sich vom 3. bis 5. August die Bärtierchenforscher aus aller Welt zu ihrem 11. Weltsymposium seit 1974.

70 Teilnehmer aus 15 Ländern haben sich angemeldet, um ihre aktuellen Forschungsarbeiten über Bärtierchen zu präsentieren. Die Teilnehmer kommen aus den Disziplinen Taxonomie, Biochemie, Biophysik, Molekularbiologie, Physiologie und Entwicklungsbiologie.

Die mikroskopisch kleinen Bärtierchen (Tardigraden) wurden das erste Mal 1773 von Pastor Johann August Ephraim Goeze aus Quedlinburg als kleine „Wasserbären“ in der Literatur erwähnt und 1776 von dem Naturwissenschaftler Lazzaro Spallanzani beschrieben. Die meisten der über tausend bis heute bekannten Bärtierchen kommen weltweit vor. Davon leben zwei Drittel in Feuchtlebensräumen wie beispielsweise in Moosen. Die restlichen Arten leben im Meer.

Vielfach sind sie häufigen Veränderungen des Mikroklimas ausgesetzt wie Austrocknen im Sommer oder Gefrieren im Winter. Diese Wechsel können mehrmals täglich oder längeren Rhythmen auftreten. Bärtierchen überleben jedoch durch die Fähigkeit, ein Überdauerungsstadium bilden zu können: Sie trocknen einfach ein oder gefrieren und überleben in diesen Stadien auch längere Zeiträume. Über die Mechanismen dieser Überlebenskünste wird weltweit intensiv geforscht.

Die Tagung im Internet: http://www.tardigrada-symposium-2009.org

Kontakt:
Dr. Ralph O. Schill, Universität Stuttgart, Biologisches Institut, Zoologie, Pfaffenwaldring 57, 70569 Stuttgart; Tel.: 0711/68569143; E-Mail: http://ralph.schill[at]bio.uni-stuttgart.de
EBERHARD KARLS UNIVERSITÄT TÜBINGEN
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit · Michael Seifert
Wilhelmstr. 5 · 72074 Tübingen
Tel.: 0 70 71 · 29 · 7 67 89 · Fax: 0 70 71 · 29 · 5566
E-Mail: presse1[at]verwaltung.uni-tuebingen.de

Media Contact

Michael Seifert idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer